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 Die Festung

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BeitragThema: Die Festung   Die Festung EmptyMo März 04, 2013 5:36 am

Die Festung ist ein runder, 2 Etagen Gebäudekomplex, welcher in vergangenen Zeiten vor dem Krieg einmal eine Stadthalle gewesen war. Heute treffen sich hier regelmäßig die Bewohner um bei einem Volksentscheid oder einer Wahl abzustimmen. Die obere Befehlsgewalt besteht aus ca. 10 Menschen, die jährlich wechseln und von den Bürgern gewählt werden. Dieser Rat beaufsichtigt alle Aufgaben und Ereignisse in Olymp und beratet sich mit den Rebellenoberhäuptern, welche unabhängig von irgendwelchen Wahlen existieren, sondern eher wie Legenden gefeiert und verehrt werden. Die Oberhäupter planen in den Räumlichkeiten oft ihre Anschläge und Vorgehensweisen gegen die tyrannische Regierung.
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyDo Sep 05, 2013 9:55 am

cf: Helter Skelter - Der Bunker

Wie auch in Helter Skelter hatten sich sämtliche Persönlichkeiten von Wichtigkeit und Führungsposition zusammengerottet und es ging ans eingemachte. Nach einer kurzen Einführung wurde auch schon erläutert, was geschehen war.
"Es ist wirklich schön dich zu sehen, Starfire.", sagte ein graubärtiger, dunkelhäutiger Kerl den Liam noch nicht kannte "Mit so schneller Hilfe hätten wir nicht gerechnet. Nun denn, ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden. Unsere lieben Freunde haben insgesamt elf unserer Leute eingesackt, nicht alle auf ein Mal versteht sich. Aber anscheinend haben ihre verbliebenen Gehirnzellen letztendlich einen Zusammenhang zwischen unseren Männern und Frauen entdeckt. Wir hatten einen Telepathen wie dich dadrin, Ell. Die letzte Nachricht von ihm erreichte uns vor 48 Stunden, seit dem ist es still. Anscheinend haben die feigen Hurensöhne begonnen die Gefangenen nach und nach zum Reden zu bringen... Beziehungsweise, sie dazu verdonnert für immer zu Schweigen. Hier ist unser vorläufiger Plan..."
Eine detaillierte Karte von New Vegas und dem umliegenden Gelände wurde auf einer runden Tafel ausgebreitet. Der Grauhaarige deutete mit seinem Finger auf einen gewaltigen Komplex angrenzend an die Stadtmauern "Fort Vegas. Wir müssen sie da raus holen. Wir machen uns keine Sorgen darum, dass irgendwer was falsches ausspuckt, nicht im Geringsten. Aber wir können sie nicht einfach dadrin verrecken lassen, die sterben uns da weg wie die Fliegen, weil die Alphas allmählich ungeduldig werden. Es befinden sich noch etliche andere in ihrer Gewalt, die unschuldig drin sind und für uns kämpfen. Wir werden mehrere Truppen zusammenstellen und versuchen in die Anlage einzudringen. Wir haben einige aus unseren Reihen dort drin. Zwar nur Reinigungskräfte und so weiter, aber wir brauchen nur ein kleines Schlupfloch. Unsere Techniker hatten jetzt genug Zeit, um sich die Verteidigungsmechanismen genauer anzusehen, wir speisen einen Virus in ihr System und haben dann vielleicht 10, sagen wir 15 Minuten Zeit das Ding zu stürmen. Mindestens einen Trakt sollten wir so räumen können. Ich kann nicht versprechen, dass es keine Verluste geben wird. Die Pisser sind was das angeht nicht auf den Kopf gefallen und werden schnell reagieren. Doch solange sie nicht direkt evakuieren und sprengen, gibt es eine reele Chance."
Der Arzt hatte selbstverständlich alles verstanden, was der Kerl da von sich gegeben hatte, konnte aber noch nicht gänzlich die Zuversicht verstehen, mit der von ihrem Vorhaben sprach. Für ihn hörte sich das an wie ein Himmelfahrtskommando. Möglicherweise unterschätzte er aber auch die Infiltrierungskünste der 'Techniker' und den Mitstreitern Vorort.
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyDo Sep 05, 2013 10:20 am

cf: Helter Skelter - Der Bunker

Starfire lauschte und obwohl sie unendlich müde war, versuchte sie wachsam jedes Wort genau abzuspeichern. Das gelang ihr nicht immer, aber wenn es nötig war, schloss sie die Augen und versuchte sich zusammen zu reißen. Die Nachricht traf sie wie eine Explosion.
Selbstverständlich hätte weitaus mehr, gar Schlimmeres passieren können. Dennoch war dieses Vorkommnis fürchterlich. Es handelte sich um Bund Mitglieder, dies bedeutete, sie wussten die Koordinaten der Basis nicht und handelten nur über Außenposten und Kontaktmänner. Dementsprechend wurde wenigstens die Sicherheit der Bevölkerung gewahrt…
Aber die Sicherheit dieser tapferen, einsamen Krieger war ihr auch wichtig, wenn nicht sogar gleichermaßen von Bedeutung. Hätte es damals nicht die ersten Widerstandkämpfer gegeben, die sich zusammen gerottet hatten, wären Orte wie der Olymp nie geboren worden!
Der bereits vorgelegte Plan schien bei Ellinore auf Anklang zu stoßen. Mitten in der Erzählung des Experten nickte die Anführerin mehrmals und schien sich auf der Karte genauestens umzusehen.   „10 Minuten werden reichen“, sagte Ell überzeugt: „Mehr Zeit brauchen wir nicht.“
Diese Behauptung war ziemlich gewagt, immerhin war keiner von ihnen je wirklich vor Ort gewesen. Aber wenn dies ihr Zeitlimit war, gab es gar keine andere Antwort als diese. Und da Ellinore repräsentativ war, hatte sie keine andere Wahl als solch eine Aussage und Entscheidung zu treffen. Manchmal war es hart so perfekt und routiniert zu wirken. Wie Liam schon sagte – eine Anführerin dürfte sich doch vor nichts fürchten, müsste durchwegs perfekt sein… oder? Eine Legende versprach eben mehr, als ein normaler Mensch jemals sein konnte!
„Was für Berufe oder Qualifikationen haben die Gefangenen? Wissen wir schon, ob es bereits Verluste auf der anderen Seite gibt?“, fragte Ell energisch und tauschte Informationen aus. Sie strich mit ein paar Fingern über die ausgebreitete Karte und raunte: „Wir müssen definitiv einen Plan B bereit halten um die Flucht zu sichern. Ich werde mit den Leuten Kontakt aufnehmen. Im Moment sind meine telepathischen Kräfte etwas eingeschränkt… ich bin nicht wirklich fit. Als ich die Nachricht empfangen hab, sind wir aus Helter Skelter sofort hier her gereist, ohne Rast. Ich kann aber auch nicht warten.“
Schnell wandte Ell ihr Gesicht Liam zu. Sie vertraute dem Benett vollkommen, was jedoch auch hieß, dass sie viel von ihm abverlangte.
„Liam, du kennst dich mit so etwas aus. Kann ich das überleben, wenn ich eine dreifache Dosis von Bloody Eye nehme?“
Sofort herrschte Gemurmel im Raum, einige Leute versuchten diese waghalsige Idee der Rebellin sofort auszureden. Starfire jedoch starrte den Arzt permanent in die Augen. Sie brauchte jetzt seine Hilfe, unbedingt. „Wenn ich Bloody Eye nehme, bin ich nicht nur hellwach. Ich merke jedes Mal, dass mein Gehirn jeden Scheiss hören kann. Alles steuern. Ich kann einfacher Blokaden von Menschen sprengen. Wir können nicht bis zum nächsten Morgen warten, dann sind vielleicht schon alle tot. Und eins kannst du mir glauben, unter diesen Umständen könnte ich sowieso nicht schlafen. Ich will diese Leute lebend daraus haben. Und wenn ich die Menschen manipulieren könnte, würde uns das noch zusätzlich den Rücken freihalten.“
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyDo Sep 05, 2013 10:50 am

"Ja, kannst du. Es ist jedoch gut möglich, dass du bei so einer Überdosierung auch einen Hirnschlag erleidest, das heißt, du dürftest am besten nicht von meiner Seite weichen. Jedenfalls am Anfang nicht, da könnte ich dem noch entgegenwirken.", erwiderte Liam wahrheitsgemäß und unterdrückte seine Besorgnis diesbezüglich weder in seiner Mimik, noch in seinen Gedanken. Er war von Ells Idee in keinster Weise begeistert.
"Um das alles zu gewährleisten brauche ich aber was deftiges zu essen und Koffein. Wenn mein Stoffwechsel ordentlich Kalorien zu verarbeiten hat, kann ich locker noch zwei Tage auf den Beinen bleiben und die überschüssige Energie notfalls auf dich oder andere übertragen."
Schokolade wäre jetzt fantastisch. Zum Leidwesen aller, beschränkte sich die Verfügbarkeit von solchen Delikatessen auf die Märkte der Obrigkeit.
Da er Starfire genau so viel Vertrauen schenkte, wie sie ihm, würde er bei der Sache mitziehen.
Inzwischen war er wirklich froh, dass er so viel Zeug mit sich geschleppt hatte, denn unter seinem ganzen Krempel befanden sich auch einige getrocknete Gramm selbst hochgezüchteter Bloody Eye Blüten. Diese hatte er zu wissenschaftlichen Zwecken angepflanzt. So konnte er wenigstens davon ausgehen, dass sich Starfire nicht irgendeinen gepanschten Mist reinpfiff. Eine 'normale' Dosis war garkeine so schlechte Idee, so dass er sich entschloss, selber was von dem Zeug einzunehmen, ehe sie aufbrachen.
"Du solltest vorher wenigstens einen Bissen essen, tu mir den Gefallen.", bat der Mediziner mit leichtem Befehlston und überreichte seiner Freundin die Drogen argwöhnisch.
Er selber labte sich an dem restlichen Proviant, unter dem sich noch ein ganzes Säckchen voll von getrocknetem Obst befand, dass ausreichend Kohlenhydrate liefern würde und trank ganze vier Liter Kaffee. Als er kurz vorm kotzen war, beließ er es dabei.
"Wenn dir irgendetwas komisch vorkommt oder du nur einen Hauch von Kopfschmerzen verspürst, will ich sofort bescheid wissen!"

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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptySo Sep 08, 2013 11:28 pm

Cf: Fort Vegas

Sie kehrten in die Festung ein. Dort rauschten ihnen Augenblicklich etliche Menschen entgegen. Ihre Gruppe wurde hart getrennt. Sawyer brachte man in die Gefängniszellen, die verletzten Flüchtlinge in einen vorbereiteten Raum voller Betten.
Ell brauchte spezielle Fürsorge, genauso wie Liam Benett, der das Leid der Anderen wiedermal genauso wie Jesus Christus auf sich genommen hatte. Beide Widerstandskämpfer wurden in den nächsten Stunden auf besondere Weise intensiv versorgt. Die urbane Legende schrie binnen der nächsten Zeit und erhielt regelrechte Krampfanfälle. Trotz Liams Hilfe hatte der Konsum der hohen Dosis seinen Höhepunkt erreicht, indem nun die Nebenwirkungen massenhaft eintraten.
Zur gleichen Nacht war es unmöglich mit Starfire auch nur einen normalen Wortwechsel mehr auszutauschen. Ihr Körper stand am Rande des Wahnsinns und ohne die Hilfe von Liam wäre es wohl letztendlich nicht gut ausgegangen.
Erst am nächsten Morgen schlief Star endlich ein und blieb einen gesamten Tag und Nacht im Koma. Bei der ersten Nachbesprechung mit der Ares waren seit ser Rettung bereits 3 Tage vergangen. Erst hüllten sich allesamt in Schweigen – dann fiel man sich in die Arme und lachte über die geglückte Mission. Man hatte alle Überlebenden sichern können und kaum Verluste zu melden. Nun musste man jedoch hart über Nathan beraten. Die Hilfe von Ell war dabei natürlich unumgänglich – immerhin waren ihre telepathischen Kräfte entscheidend. Booga wurde ebenfalls hinzu gezogen. Der inzwischen erquickte und schier überglückliche junge Mann erklärte endlich wieso er auf die Rettung des Alpha bestanden hatte.
„Die hätten mich direkt mit diesem Serum auseinander gefickt, wenn er sie nicht zurück gehalten hätte. Und ich bin mir voll sicher, dass auch er es war, der den Feueralarm ausgelöst hat.“ „Das lässt sich schnell herausfinden“, bestätigte Starfire ruhig: „Aber... er ist trotzdem eine Gefahr. Er wollte mich umbringen oder ausliefern. Das steht fest. Er hat dich vielleicht gerettet, weil er Mitleid hatte. Das lag aber vielleicht einfach an deinem Alter, oder so.“
Booga schluckte hart und starrte peinlich berührt drein. Kleinlaut gab er zu: „Ich hab ihn versucht... ehm, wie sagt man das? Ich hab ihn irgendwie... ja... nicht verführt...“ „Was?!“
Kurz darauf begann Booga seine Mutantenfähigkeiten zu erläutern. Star starrte ihn zwielichtig an und war noch nicht gänzlich überzeugt. „Zeig mal! Mach das mal bei Liam!“
Etwas verstört fragte Booga nochmal nach: „Echt jetzt?“ „Ja, man! Vielleicht bildest du's dir auch nur ein. Los jetzt.“
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyMo Sep 09, 2013 12:30 am

Liams Genesung war ein Witz im Gegensatz zu der Starfires, nach einer ordentlichen Mütze Schlaf, Essen  und etwas Kaffee fühlte sich der Mutant wieder wie neugeboren. Mit der Zeit hatte sein Metabolismus sich auch an Extremphasen wie die der vergangenen Tage gewöhnt und er fand schneller zurück zur alten Form, solang er es nicht übertrieb. Hätte er beispielsweise noch den Gefangenen verarztet, wäre es mit seinem Energiereservoir eng geworden.
Nach eineinhalb Tagen war er schon wieder auf den Beinen und wurde in Besprechungen verwickelt, auf die er garkeinen Bock hatte. Da Ellinore allerdings Dornröschen spielte, musste er Bericht erstatten.
Die Rebellenanführerin besuchte er mehrmals täglich, überließ jedoch ihrem  Körper alleine die Regeneration. Das hatte ihr Organismus dringend nötig. Nachdem sie von den Toten erwachte, durfte er sich das ganze Bericht erstatten und sonstige Gelaber erneut geben, Starfire hatte auch viel mehr zu erzählen. Er hatte beispielsweise garnicht darauf geachtet wie viele Wachen wo postiert waren, welche Trakt wirklich präzise irgendwo gewesen war und sonstige Auffälligkeiten beachtet.
Es war wunderschön, als endlich etwas Ruhe einkehrte. Der gerettete Kerl hatte sich währenddessen an ihre Fersen geheftet und erklärte seine Ambitionen hinsichtlich des mitgeschleppten Alphas.
Der Benett lauschte den Gesprächen nur spärlich und hatte ein dickes, verranztes Buch über Walfang im Jahre 2013 aufgeschlagen, weswegen nicht mitbekam, was die Punkerin ausheckte.
Seine Augen begannen ein wenig zu Flimmern und schlagartig blickte er auf.
„Was?!“, gab er lauter als geplant von sich und starrte Stanley und Ell entgegen. Irgendwie fühlte er sich komisch. Beklommen legte sich sein Blick auf Booga. Adrenalin pumpte durch seine Venen und er spürte förmlich, wie seine Pupillen sich erweiterten. Erschrocken warf Liam das Buch von sich „Was zur Hölle?“, tönte er und sprang auf, als könnte er das seltsame Gefühl von sich schütteln. Das letzte Mal hatten ihn ähnliche Regungen ereilt, als er noch ein ganz normaler Mensch gewesen war. Er hatte schreckliches Herzrasen, sein Puls war ja generell durch seine Mutation erhöht, aber jetzt gerade kam die Pumpe echt ins stolpern „Habt ihr mit was ins Essen getan?“, fragte er ungläubig, selbst wenn er acht Liter Kaffee exen würde, würde sein Körper nicht derart reagieren. Es konnte also garnicht daran liegen. Seine Nebenniere feierte gerade Karneval und schleuderte Adrenalin um sich.
Wie auch Sawyer es zuvor miterlebt hatte, manipulierte der Schnibli durch Pheromone seine Umwelt und Liam konnte sich keinen Reim darauf machen, was augenblicklich geschah. Normalerweise ignorierte sein Stoffwechsel jegliche Stimulanzien. Der Dunkelhaarige reagierte völlig unberechenbar auf die Pheromone.
„Alter, ich hab nen Puls 300!“, litt der Mediziner und wusste das erste Mal nicht, wie er sich helfen sollte. Im brach der Schweiß aus und seine Muskeln zuckten „Ich geh mal kurz...“
Er beendete den Satz nicht und sprintete los, in der Hoffnung den Überschuss an Hormonen abzubauen. Sobald er Abstand zu Stanley gewonnen hatte, normalisierten sich seine Vitalwerte.
Toll, jetzt befand er sich irgendwo in der riesigen Feste, er hatte nicht darauf geachtet, wo er hingelaufen war. Bis er zu seinen Freunden zurückfand, waren 20 Minuten vergangen.
„Dafuq?“
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyMo Sep 09, 2013 7:08 am

Boogas Gesicht leuchtete hellrot, als Liam aufgrund seiner Hormonspritze begann wild umher zu laufen. Solch eine Reaktion hatte der angehende Erwachsene bisher noch nie erlebt. Prompt fragte sich Stanley also, ob seine Fähigkeiten doch nochmal außer Kontrolle geraten waren.

Seine Sorge verlor sich mehr und mehr mit jedem neuen Gelächter seitens Starfire. Diese mysteriöse Frau, welche in Stan's Augen unanfechtbar war, hielt sich den Bauch und kommentierte die Panikattacke des Arztes mit einem huhnhaften, gackernden Lachen.

Booga löste den Kontakt zum Brünetten und klärte ihn über die sonderhafte Reaktion seines Körpers auf. Nun stand erst einmal fest, dass es keine Einbildung war bzw. diese Mutation wirklich bemerkenswert funktionierte – immerhin ließ sich auch Mr. Stoffwechsel davon beeinflussen.

„Das erste Mal ist es aufgetreten, als ich 16 war. Das ist also noch nicht so lange her“, gab Stan zu: „Ich konnte aber schon immer besonders gut hören. Kilometerweit.“

Ob diese Behauptung der Wahrheit entsprach wollte Ell nicht unbedingt sofort nachprüfen. Der Vorgeschmack auf die interessantere Kraft hatte sie ja bereits gesehen. Und hinsichtlich ihrer erbitterten Kämpfe gegen das Regime war es auch sehr viel nützlicher. Ellinore merkte natürlich schnell, dass Liam ebenfalls sehr fasziniert davon war. „Also, wir können dich und die anderen natürlich nicht zurück ins Lager bringen. Dieser Zweig des Bundes ist also tot – wir haben euch sozusagen assimiliert.“ Starfire grinste breit. Sie hatte ein Dutzend der alten Star Wars Comics bei sich auf dem Zimmer gebunkert. Booga jedoch konnte reichlich wenig mit diesem Begriff anfangen. Tatsächlich blickte er etwas verunsichert drein und fragte leise: „Das heißt?“ „Ihr seid ab sofort Bewohner von Olymp! Und ein neuer Teil der großen Rebellenbewegung. Ich kann dir natürlich nicht alles allein erklären. Du wirst nächste Woche erst einmal bei den Schulungen dabei sein. Dort gucken die erst mal wie sehr du Bescheid weißt und was du so kannst. Jeder Bewohner der Stadt muss natürlich seinen Teil zum Wohl aller beitragen und so!“ „Ich war Maschinenwart“, entgegnete Booga vorsichtig und glaubte begriffen zu haben was die Blonde damit meinte. Obwohl diese Neuigkeiten ihn durchaus positiv stimmten, war es dem Rotschopf unmöglich seine Freude sofort allen zu zeigen. Es gab noch zu viele Fragen und außerdem hatte sich die Welt, welche er bisher kannte, ungefährlich unendlich vervielfältigt. Die grauen, stickigen Gänge des Arbeiterlagers und die Zuchtstationen der Kinderfürsorge waren nichts gegen die Gärten, welche er sich gestern bereits einmal angesehen hatte.

Booga würde seine Zeit brauchen, eher er sich eingliedern konnte. Bisher schien dieser Umstand aber niemanden zu stören. Natürlich fragte sich der Schnibli dennoch was aus dem Gefangenen geworden war.

„Was ist mit Sawyer?“, fragte der Rotschopf. Er hatte sich den Namen des Fremden genau behalten und würde ihm lange dankbar sein. Selbst, wenn er eigentlich zu ihren Feinden gehörte.

„Um den kümmere ich mich später“, raunte Star und legte dem Jungsporn eine Hand auf die Schulter: „Mach dir keine Sorgen. Ich denke, ich werde ihn mit Fragen löchern und später lassen wir ihn wieder frei. Wir können ihn nicht hier behalten, das ist zu gefährlich. So eine Gehirnwäsche machen wir nicht. Die Leute müssen von allein kapieren, dass sie bisher in der Matrix gefangen waren.“ „Matrix? Matritzen?“

Wieder so ein verfluchter Kommentar, den Booga nicht nachvollziehen konnte. Star verzog das Gesicht: „Ich finde du solltest dich bilden, Junge!“ Die Ares nickte und tat so, als wären Hollywood Filme etwas essenzielles, lebensnotwendiges.

Man unterhielt sich noch geraume Stunden über die weiteren Wochen, ins Besondere Starfire schien unentbehrlich zu sein. Stanley verzog sich desinteressiert irgendwann – er war einfach noch nicht so weit und müsste sich an diese abgefahrene Situation erst gewöhnen. Eher durch Zufall landete er später jedoch mit Liam in der Speisehalle. Vorerst hatte Booga Buttons für 3 Wochen bekommen. Danach musste er sie sich verdienen. Zuerst fiel es dem Jüngeren schwer ein richtiges Gespräch aufzubauen, aber irgendwann war er kaum noch zu stoppen. „Das ist so anormal krass! Ich meine, da war Starfire, oder? Alle reden über die! Die hat doch die alten Lager im Alleingang befreit und alles! So heftig, ich mein, ich hab schon mal von ihr geträumt... ich dachte sie wäre so ne totale Granate, so langes, wallendes Haar und all der krasse Kram. Aber irgendwie gefällt sie mir jetzt sogar noch besser! Heftig! Einfach nur heftig! Woher kennt ihr euch denn? Und sorry nochmal wegen meinem 'Ding'. Starfire hat gesagt ich soll es tun. Ich mach das normalerweise nicht einfach so. Ehrlich, außer ich hab Angst und sowas.“



Liam und Booga waren längst über alle Berge, als die Versammlung endlich ein Ende fand. Starfire genehmigte sich ebenfalls einen Snack, allerdings etwas privater in ihrer Unterkunft. Es war bereits spät am Abend, als sich die Frau bei Sawyer in den Zellen blicken ließ...


TBC für Starfire im Kerker von Olymp, Booga bleibt in der Festung
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyMo Sep 09, 2013 8:25 am

Der Hobbybiologe war fasziniert von Booga, aber auch ein wenig verärgert. Liam war ihm hoffnungslos ausgesetzt gewesen! Trotzdem war er sogar so fasziniert, dass er jegliche Hemmungen über Bord warf und aufpassen musste, den Jungen nicht wie ein Testobjekt zu bedrängen. Seine introvertierte Art hatte er schnell hinter sich gelassen, hörte dem Knaben beim Essen als Erstes aber höflichkeitshalber nur zu. Da dieser sich über Ellinore ausließ, fiel ihm das auch überhaupt nicht schwer. Liam lachte lauthals los, als er sich seine Freundin als sexy Tussi vorstellte, beziehungsweise Granate, wie Stanley es so passend bezeichnete.
"Ich kenne Ell ausm Lazarett in Helter Skelter. Ich hab mich um sie gekümmert, weil sie in einen Enecohornissen Schwarm geraten ist. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich nichtmal mehr dran erinnern kann, schließlich hat sie mir an dem Tag auch vorgeworfen, ich wäre an allem Schuld und hätte mich in Wahrheit an ihr vergriffen und alles eingefädelt. Lass dir da also nichts dummes von ihr erzählen, mit Enecogift ist nicht zu spaßen."
Dass die Emanzipierte in die Fänge der Insekten geraten war, weil sie vor einer Riesenameise geflüchtet war, ließ er an dieser Stelle aus. Er wollte das Bild, dass Stanley sich von ihr ausgemalt hatte, nicht zerstören „Und ja, ich hab mir schon gedacht, dass das Starfires Idee war mit deiner Gabe. Wie könnte es auch anders sein. Das war wirklich nicht nett!“, mokierte sich der Arzt dann mit einem gespielt enttäuschtem Ausdruck „Aber mal was ganz anderes, weißt du eigentlich, was passiert ist? Also wie du mit mir angestellt hast? Ich tippe auf Pheromone, weil du irgendwas hinsichtlich 'Verführung' meintest. Außerdem hab ich gedacht, ich hab plötzlich 'nen Nierenstein. Mach das nicht nochmal einfach so, bitte. Kannst du es denn kontrollieren? Oder wird es nur durch deine Gefühle ausgelöst? Wenn ja, dann kann ich dir bestimmt dabei helfen, es gezielt einzusetzen. Wenn du willst, jedenfalls.“
Er hoffte, dass der Jüngling sich nicht beleidigt fühlte, weil Liam so offensichtlich an seiner Mutation interessiert war und er mittlerweile kapiert haben musste, worauf der Mediziner hinaus wollte. Der Rothaarige konnte ja auch nicht nachvollziehen, was für ein Ereignis es für Liam gewesen war, endlich mal eine Veränderung wahrzunehmen. Und das einfach so, ohne sich mit irgendwas voll zu ballern. Es war wie eine Waffe und ein Geschenk und wenn der Benett nicht die Möglichkeit bekäme Stanleys Mutation näher zu untersuchen, würde er vermutlich gegen die Wand rennen, so begeistert war er von dem Kerl. Dafür würde er auch vorerst in Olymp bleiben und seinen geliebten unterirdischen See in Helter Skelter versetzen.
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyMo Sep 09, 2013 8:41 am

Leicht begann der Jüngere zu lächeln. Irgendwie fühlte er sich ganz gut, jetzt wo er sich mit Liam richtig unterhalten konnte. Zwar waren alle in der Stadt bisher zu ihm nett gewesen… aber niemand hatte tiefer gegraben, oder gar Dinge über Stanley selbst erfragt. Dass es hierbei um wissenschaftliches Interesse ging, war dem Schnibli allerdings nicht bewusst.
Irgendwie hatte Stan schon gehört, dass der Benett Arzt war und so. Aber die Heilung hatte er bis jetzt nicht richtig verstanden. Zu dem Zeitpunkt war der Dealer sowieso so geschockt gewesen, dass er sich nicht einmal recht daran erinnern konnte. Die Fähigkeiten seitens des Benett waren ihm also nicht wirklich bekannt. Auch nicht, dass er ein begnadeter Wissenschaftler war.
„Also… so richtig weiß ichs nicht. Aber ich merk halt… dass es in meinem Körper kribbelt wenn ich es tue. Und wenn ich mich hart anstrenge, so wie bei Nathan, dann komm ich sogar heftig ins Schwitzen. Manchmal passierts aber auch von allein, ohne dass ich es will.“ Der junge Mann blickte kurz mit hoch gezogenen Augenbrauen hinab auf sein Essen und stocherte mit einer Gabel im Essen herum. Dann sagte er ziemlich rasch: „Wenn ich erregt bin passiert es manchmal auch. Oder wenn ich mich in Jemanden verliebe. Das war zumindest früher mal so. Mit der Zeit bin ich aber dahinter gekommen. Vielleicht noch nicht ganz. Aber ich kann es jetzt immerhin auch benutzen, wenn ich es brauche. Ich muss es nur wirklich wollen.“ Wie sollte er es dem Benett sonst noch erklären? Das war wie atmen. Etwas intuitives, was man einfach … konnte.
„Heißt das eigentlich … dass ich wirklich ein Mutant bin? Ich hab da mal Leute drüber reden hören, aber bei den Screenings war ich immer gut dabei. Also, ich hab angeblich eine leichte Anomalie, aber nichts Besonderes.“
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyMo Sep 09, 2013 9:25 am

"Jaaa, du bist ein Mutant!", erwiderte Liam schnell und lächelte entzückt "Das hört sich ganz stark nach Pheromonen an. Das ist... wirklich hammer! Ganz ehrlich, sowas ist mir noch nie untergekommen! Was man alles damit anstellen könnte... Du bist quasi ein Jedi. Ach, Star Wars kennst du gar nicht, oder? Jedenfalls sah das vorhin so aus, als Ell... Ach, auch egal. Es wäre mir wirklich eine Freude, wenn du mir erlauben würdest, deine Mutation zu studieren.", rückte der Benett mit der Sprache raus und umfasste in seinem Redeschwall erheitert Stanleys Hand, so als würde er ihn zum ersten richtig begrüßen. Um sich zu erklären, teilte er dem jungen Mann mit, was er überhaupt genau machte, wer er war und woher er kam.
"Wie du bereits feststellen konntest, bin ich auch ein Mutant. Nicht so einer wie du wohlgemerkt. Dein Erbgut trägt das Gen schon immer in sich, ich bin leider... verstrahlt, ja, das ist wohl der passende Ausdruck."
Wie üblich war ihm die Erläuterung über seinen Unfall als damaliger Student und die Erwähnung seiner Alphazugehörigkeit peinlich.
"Seit dem kann ich Energie umwandeln und regenerieren. Mein Metabolismus ist sehr hoch. Das kann man gut mit einer Maus und einem Elefanten darstellen. Kleine Tiere haben eine sehr hohe Stoffwechselrate, große und schwere eher eine niedrige. Ich bin jetzt im Prinzip ein Elefant mit der Stoffwechselrate einer Maus! Das war nicht verständlich, oder? Sorry, ich bin nicht gut in sowas. Mein Stoffwechsel ist halt übermenschlich und bringt einige Vorteile mit sich. Wenn ich viel esse, werde ich nicht so schnell müde, werde aber auch nicht fett. Und das mit dem Hören, ich bin mir ziemlich sicher, dass dies deine passive Mutationsfähigkeit darstellt, wir kategorisieren nach aktiv und passiv, verstehst du? Ich kann mir beispielweise Dinge sehr gut merken, mein Gedächtnis ist fast autistisch veranlagt, falls dir das was sagt."
Ehe die Verwirrung zu immens wurde, stoppte er und entschuldigte sich grinsend
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyMo Sep 09, 2013 9:47 am

„Was sind Jedis?“, fragte Booga natürlich gleich.
So langsam gingen ihm diese ganzen Vergleiche ziemlich auf die Nerven!
Als Liam so überschwänglich fröhlich die Hand von Stan erfasste, fühlte sich der Rotschopf etwas bedrängt, aber irgendwie auch sehr geschmeichelt. Im Arbeitslager hatte niemand so wirklich Interesse an ihm. Zwar war der Schnibli kein Einzelgänger gewesen, aber überhaupt Zeit für echte soziale Kontakte hatte man da nur sehr wenig gehabt.
„Du bist auch ein Mutant!? Okeh… was ist denn deine Kraft? Und wie ist das mit der Bestrahlung passiert? Warst du zu oft in der radioaktiven Zone, oder was?“
Liam redete… und redete… und Booga verstand… nichts? Aber dann, ja, ein Wort kam ihm dann doch bekannt vor! „Ja, Autismus kenne ich! Der andere Maschinenwart war nämlich einer!“
Okay, so langsam kam sich der Rothaarige wie ein echter Außenseiter vor. Er hatte von so vielen Dingen noch nie etwas gehört und kurz hatte er sogar Angst er könnte das alles niemals wirklich nachholen.
„Wird es denn weh tun, wenn du mich… studierst?“, fragte Booga, ziemlich ernst und schaute den aufgeregten Wissenschaftler ehrfürchtig an: „Ich hab nämlich kein Bock auf Schmerzen. Ich bin außerdem grad erst hier… ich muss mich noch zu Recht finden. Und ich hoffe echt mal, dass ich das kann. Ich bin… natürlich unendlich froh hier zu sein. Aber bisher komm ich nicht richtig klar. Es ist so anders. Allein hier mit dir zu sitzen ist komisch. Im Lager hatten wir nur 10 Minuten Zeit zum Essen und am Tag nur zwei kurze Ruhephasen. Und dann geht man nachts schlafen und dann steht man auf und arbeitet weiter.“
Booga blickte dramatisch drein. Er atmete tief durch und sagte, merklich den Tränen nahe und mit dünner Stimme:
„Ich hab Angst, dass ich euch nichts bieten kann, ich hab im Bund meine feste Aufgabe erfüllt, aber hier bin ich… irgendwie allein.“
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyMo Sep 09, 2013 10:35 am

"Das mit den Jedis erkläre ich dir ein anderes Mal.", versprach Liam "Das ist alles ein bisschen viel, tut mir Leid. Im Endeffekt kann ich mich und andere heilen, verbrauche dabei aber Energie. Entweder meine, oder die eines anderen. Und das ich jetzt so bin, bin ich selber Schuld. Zum Glück, muss ich dazu sagen. Ich hab in York im Labor mit Strahlung experimentiert, Strahlung die Mutationen wie deine hervorrufen. Das war der Regierung sowieso schon ein Dorn im Auge. Hinzu kam ein kaputter Schutzanzug. Den Rest hab ich dir ja gerade schon erzählt. Man hat mich ausgesondert und das war wohl das Beste, was mir jemals passiert ist."
Der Arzt schaute gütig zum Jüngeren hinüber und war sichtlich erschüttert, als dieser fragte, ob er ihm in irgendeiner Form Leid zufügen würde.
"Wie bitte? Ist das dein Ernst? Das würde ich niemals, wirklich niemals tun!", entrüstete sich Liam mit fester Stimme "Wie gesagt, es tut mir Leid. Ich weiß so gut wie nichts über dich oder dein Leben. Geschweige denn, wie es in Arbeiterlagern abgeht. Ich wollte nicht, dass dir das hier zu viel wird oder so. Bitte versteh mich nicht falsch, ich hatte nichts böses im Sinn."
Als Booga dann so aussah, als würde er anfangen zu flennen, wusste der Wissenschaftler sich nicht mehr zu helfen und schwankte zwischen Fürsorge und Zurückhaltung.
"Stanley...", murmelte er verunsichert und beugte sich etwas vor "Jeder hier ist von wert, jeder hier nimmt irgendeinen Platz ein. Du bist nicht der Erste, dem es so ergeht. Du wirst deine Aufgabe hier früher oder später ausfindig machen, bis dahin sieh dich einfach um."
In dem großen Saal hatten sich etwaige Leute zusammen gefunden, plauderten aufgeregt und von hier und da wehte ausgelassenes Lachen herüber:"Du bist einer von denen, einer von uns, wie auch immer man es nennen mag. Ich weiß wie du dich fühlst, immerhin war ich am Anfang der Alpha aus der großen Stadt, nicht vielmehr als ein hirnamputierter Außenseiter. Du hast dir deinen Namen schon gemacht, dadurch dass du überlebt hast und für deine Sache gerade gestanden hast. Ich kenne leider einige aus unseren Reihen die längst aufgegeben hätten, die sich und uns über kurz oder lang verraten hätten, aus Angst. Und ganz nebenbei, der Bund ist überall aktiv. Wir sind in Olymp. Weißt du, dass man Olymp als die Wiege des Aufstandes ansieht? Es ist die Hauptstadt des Widerstandskampfes."
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyMo Sep 09, 2013 10:53 am

„Ehrlich? Wow. Ich hätte nicht gedacht, dass du ein Alpha warst. Du bist immerhin echt nett“, erklärte Stanley verblüfft und konnte sich wahrlich nicht vorstellen, dass Liam zu diesen schrecklichen Menschen gehört haben soll. Die Alphas, die er kannte, waren die fiesesten Arschlöcher überhaupt. Allein der Gedanke an ihre Visagen brachte Stan Bauchschmerzen ein.
Wenigstens ermutigte der Benett ihn. Das baute den Schnibli wirklich auf. Erneut versetzte Liam ihn jedoch in Staunen. „Was? Es gibt noch mehr? Ich meine, noch mehr als diese Stadt?“
Olymp war riesig. Der junge Mann hatte ernsthaft geglaubt mehr als diesen Ort könnte es gar nicht geben. Er dachte, hier wären alle Widerstandskämpfer bis auf den Bund versammelt. Aber da täuschte er sich ganz stark. Etwas beschämt, gar verletzt schaute Booga dann drein. Obwohl es ihm schwer fiel, sagte er die Wahrheit: „Ich wollte es auch fast sagen. Ich hatte so scheisse Angst“, nervös fuhr sich Stan über die Stirn.
Die Ereignisse und Schmerzen der letzten Tage plagten ihn so sehr, dass er nun tatsächlich anfing am Tisch zu weinen. Dabei hatte es gerade sogar noch so ausgesehen, als ob er sich voll beruhigt hätte.
„Aber sie hätten uns trotzdem getötet. Das wusste ich einfach.“ Ihm kamen die Tränen einfach aus den Augen geschossen. Schnaufend senkte Stan den Kopf und legte ihn in seine Hände. Beinahe unverständlich stammelte Stan: „Aber sie … haben mit Roxy vielleicht etwas viel Schlimmeres gemacht! … es wäre vielleicht besser gewesen, wenn sie uns einfach getötet hätten.“
Verstört sank der neue Rebell auf seinem Stuhl zusammen und konnte nicht anders als laut aufzuweinen. Die Ereignisse waren einfach noch viel zu heftig und viel zu nah. Er konnte es nicht vergessen. All diese Bilder und Qualen. Das Unwissen, ob sie den nächsten Tag noch erleben würden.
Nicht nur Liam versuchte den Rotschopf zu beruhigen. Die Aufmerksamkeit der anderen Leute wurde erregt. Zwei andere, unter anderem die psychologische Betreuerin des Maschinenwarts, ermutigten den Schnibli sogar zu weinen. Allerdings außerhalb des Saals. Hier saßen Kinder mit ihren Familien und die Kleinen verstanden nicht was passierte und warum der Mann gerade so die Beherrschung verlor.
„Liam, kannst du nicht mit ihm durch den Garten gehen? Er braucht etwas frische Luft, würde ich sagen.“
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyMo Sep 09, 2013 11:05 am

Das Booga in Tränen ausbrechen würde hatte der Benett wahrlich nicht kommt gesehen. Reichlich hilflos hatte er versucht den Geschundenen zu beruhigen, hatte vorsichtig Körpernähe aufgebaut und der junge Mann hatte sich sogar in den Arm nehmen lassen, trotzdem war Liam sehr froh, dass Stanleys Betreuerin von dem Gefühlsausbruch Wind bekam und ihm unter die Arme griff. Sie wusste besser mit mentalen Wundern umzugehen, er eben mit körperlichen. Selbstverständlich weinte der pheromonversprühende Mutant nicht wegen einer Lapalie, weswegen der Mediziner erstrecht kein richtiges durchkommen fand. Dem Einfall der Betreuerin kam er gerne nach "Klar.", antwortete er daher knapp und schnappte sich den Schnibli mit Nachsicht "Komm, hast du dich ncht schonmal dort umgesehen gestern? Ich kann dir auf jeden Fall noch einige interessante Dinge dort zeigen!"
Genau genommen war er noch nie durch besagten Garten gegangen.

tbc: Die Gärten
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyDo Aug 14, 2014 10:50 am

______________________________________________________________________

CF: Wohntürme (unterirdisch, nördlich)
(Timeskip von ca. 1 Jahr)

Ein reges, lautes Raunen ertönte auf dem gesamten Platz. Die Festung konnte die Anzahl an Personen, die heute an den Entscheidungen Teil  nehmen wollten, nicht halten. Vor kurzem war ein neuer Rat gewählt worden. Sieben der Mitglieder waren geblieben, drei neue hatten sich außerdem angeschlossen.  Im Gebäude selbst war jeder Zentimeter belegt. Heiße, schwüle, schweißerfüllte Luft durchtränkte den Raum. Man wartete schon seit Stunden darauf, dass auch die letzten Rebellen aus Babel eintrafen. Die Sitzung des heutigen Tages betraf nicht nur Olymp und den Zeus-Clan, sondern allgemein alle Angehörigen der Widerstandskämpfer.

Starfire war bereits am frühen Morgen, noch vor Sonnenaufgang an der Organisation des Events beteiligt gewesen. Die letzten Wochen waren für alle Beteiligten extrem emotional sowie körperlich anstrengend gewesen. Es hatte einen Einfall in Sodom gegeben. Die Stadt war beinahe niedergebrannt, viele Menschen wurden evakuiert, aber noch mehr starben. Als wäre dies noch nicht Thema genug, folgte darauf ein Konflikt in der Nähe von York. Spione hatten von der Anreise James Russels berichtet, sodass ein mögliches Attentat geplant wurde. Letztendlich hatte dieses jedoch in einem einzigen Fiasko geendet.

Eine laute Glocke läutete, als endlich auch die letzten Reisenden in der verbotenen Stadt eintrafen. Ellinore befand sich, zusammen mit 4 anderen (darunter auch Phoenix) Rebellenanführern an der großen Gemeinschaftstafel. Hier wurden Besprechungen und Tagungen durchgeführt. Wie erwartet kaute man die Sachlagen mehrfach durch. Die Anstrengung war imens. Ell tropfte der Schweiß von der Stirn, einige Mitglieder hatten sich mit nassen Tüchern eingewickelt, weil die Anzahl der Menschen für eine widernatürliche Hitze sorgte. Des Weiteren besaß die Festung keine Klimatisierung, sondern war halb durchlässig und mit dem Außenbereich verbunden.

Eine etwas restaurierte Ruine, ein Denkmal. Heute außerdem auch ein Ofen!

Mit hochrotem Gesicht fuhr sich die Kampferprobte durch das Haar und begann ihr Bandana neu zu knüpfen.  Das Stirnband hielt ihre filzigen Dreads zurück, aber der Knoten löste sich immerzu, oder es rutschte an ihrer nassen Stirn runter.
Nach langer, verbaler Diskussion und lauten Empörungen, erhob sich schließlich auch Starfire, die zum Podest tapste. Stöhnend leckte sie sich über die trockenen Lippen. Sie knöpfte ihr Hemd ein bisschen weiter auf und begann in der Menge umher zu schauen.

Irvine ahnte noch nichts von dem letzten Punkt, den sie heute verabschieden würden. Dabei war es nach Star’s Meinung der absolut wichtigste von allen. Sie konnte Phoenix nicht mehr vertrauen…
„Menschen von Olymp. Kinder des Zeus und alle anderen Brüder und Schwestern. Kraft meines Amtes als Truppenleiterin und Beraterin des Rats, entziehe ich ab dem heutigen Tage meinem Bruder Irvine Russel, auch bekannt als brennender Vogel Phönix das Amt des Truppenführers. Des Weiteren entbinde ich ihn von jeglicher Machtposition unserer Reihen. Sein Rang wird auf den normalen Status zurück versetzt. Er erhält die normalen Tagesrationen und eine Unterkunft, bis er sich in einem neuen Amt eingefunden hat. Alle weiteren, zwangsläufigen Konsequenzen…“

Sie kam nicht dazu auszusprechen. Einige Befürworter vom Präsidentensohn schrien entsetzt auf. Es wurde ziemlich laut. Man läutete irgendwann zwangsläufig die Glocke, damit es wieder ruhiger wurde. Aber die Proteste verstummten nie ganz. „Schwester Ellinore wird sich erklären“, bestätigte ein Ratsmitglied.
Erstaunlicherweise schien keiner der am Tisch sitzenden Personen verwundert. Im Gegenteil. Von den Meisten viel eine Last ab. Es hatte Geheimsitzungen gegeben, in denen man lange über diese Entscheidung gesprochen hatte.

Ell nickte und schaute Russel direkt ins Gesicht. Ging auf Konfrontation.
„Seit geraumer Zeit, etwa 1,5 Jahre befindet sich unser Bruder Irvine in einer Abhängigkeit. Am Anfang hat die Droge Bloody Eye zu keinen nennenswerten Einschränkungen seines Denkvermögens geführt. Mit der Zeit musste ich ihn jedoch mehrmals darauf hinweisen, dass er sich zu sehr daran gütlich tut. Sein Konsum war in keinster Weise mehr mit unseren eigenen Hausregeln konform, ganz zu schweigen vom ‚Hedonisten‘-Gesetz, welches den Truppenführern verbietet in Übermaß zu schwelgen. Dass seine Zurechnungsfähigkeit jedoch stark anzuzweifeln ist, hat sich zuletzt bei unseren Einsätzen gezeigt.“

Starfire nahm all ihren Mut zusammen. Es tat ihr weh, ihren Freund so bloß zu stellen.
„Er hatte die Chance, James Russel zu töten, aber hat es nicht getan.“
Die Leute starrten einander an. Dann sah man Irvine an. Schreie, Wutausbrüche. Handliche Übergriffe, die jedoch nie beim Angeklagten ankamen und abgefangen wurden.

Ell räusperte sich.

„Nach langem Beraten, sahen wir ein, dass es mitunter unsere eigene Schuld war. Wir hätten Irvine viel früher aus dem Amt entfernen müssen, aber haben dies aufgrund persönlicher und kameradschaftlicher Gefühle nicht getan. Nichtsdestotrotz hat er keinen Verrat an uns begangen, sondern lediglich versagt. Versagen ist menschlich und er verdient eine neue Chance. Seine Auflagen werden jedoch sehr streng – ihm ist jeglicher Zugang zu Bloody Eye und anderen bewusstseinsverändernden Drogen – auch Alkohol und Tabak- verboten. Außerdem wird er sich in die Obhut unseres Spezialisten Liam begeben und einer Therapie annehmen müssen.“
Die Blonde drehte ihren Kopf zu Irvine.

„Phoenix, du hast nun Gelegenheit dich gegenüber der Anklage und dem Urteil zu äußern, wenn du Einwände hast.“
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyDo Aug 14, 2014 12:12 pm

cf: Fsk

Nur am Rande bekam der Sohn des Präsidenten mit, was sich um ihn herum abspielte. Er hatte die letzten fünf Minuten damit verbracht, auf seinem Stuhl hin und her zu rutschen. Er bildete sich ein, links 'erfrischte' ein milder Luftzug die brütende Hitze. Und jeder laue Hauch war angenehm, fühlte es sich inzwischen nämlich so an, als wäre die Festung an keinem anderen Ort als der Oberfläche der Sonne erbaut. Wie beiläufig glitt seine Hand in seine Hosentasche. Mit einer gekonnten Bewegung hatte er mit seinem Finger etwas des purpurnen Pulvers aufgenommen. In einem wie er glaubte ungesehenen Moment rieb er sich das Zeug unter die Lippen, aufs Zahnfleisch. Ja, so war diese Farce wesentlich erträglicher.
„Sind wir bald durch?“, erkundigte er sich bei seiner Sitznachbarin, Tris, einer Rebellenanführerin aus... ja, das hatte er vergessen. Was interessierte ihn auch, woher sie kam, bestach sie doch mit ihrem ansehnlichen Dekolletee und beachtlichen Kurven. Er senkte den Kopf in den Nacken, folgte mit trüben Blick einem Insekt, das stetig im Kreis flog. Anhand der abschwellenden Geräuschkulisse schloss er, dass irgendwer seinen hochwohlgeborenen vier Buchstaben erhoben hatte und die Veranstaltung auf ihr Ende zuging. Obwohl sein Desinteresse nicht größer hätte sein können, richtete er sich anstandshalber auf, setzte sich gerade hin und tat so, als würde er zuhören.
Damit hätte er bis zum Schluss weiter gemacht, erntete nicht die jähe Erwähnung seines Namens seine Aufmerksamkeit. Er stemmte die Unterarme auf der großen Tafel ab. Moment, Star hatte seinen Namen genannt, richtig? Seine blutunterlaufenen Augen verrieten, dass sein Verstand gerade mit mehr zu kämpfen hatte, als dem bloßen Lauschen, was die junge Anführerin den Anwesenden mitzuteilen hatte.

“Kraft meines Amtes als Truppenleiterin und Beraterin des Rats, entziehe ich ab dem heutigen Tage meinem Bruder Irvine Russel, auch bekannt als brennender Vogel Phönix das Amt des Truppenführers.“

„Was?“, stieß der Angeklagte entsetzt hervor. Er hatte laut gedacht. Alles weitere nahm er wie hinter einem Schleier wahr, bis die Menge Ells Ansprache lautstark unterbrach.
Phoenix fühlte sich plötzlich sehr nüchtern, ausgeliefert. An eine ähnliche Sternstunde, in der er mit vollkommener Klarheit brillieren konnte, konnte er sich bei aller Liebe nicht erinnern. Warum auch,  die Blicke seiner sogenannten Kameraden brannten sich geradewegs unter seine Haut, er spürte das Augenpaar jedes einzelnen auf sich. Starfire hatte indes begonnen, die Entscheidung zu rechtfertigen, die wer nochmal getroffen hatte? Der Rat? Der Rat, in dem er Mitglied war?
Sie eröffnete dem Volk etwas, dem der Russel keineswegs zustimmen konnte.
„Das ist nicht euer Ernst, oder?“, fragte er in die Runde, seine sonst so spitze Zunge fand keine passenden Worte. Seine eigene Stimme drang seltsam dumpf zu ihm durch, sodass er für den Bruchteil einer Sekunde sogar bereute, dass er mit dem Bloody Eye nicht bis nach der Sitzung gewartet hatte.
Keiner antwortete ihm. Schwester Ellinore ließ sich nicht beirren.
„So ein verfluchter Bullshit, nicht zurechnungsfähig?“, rief Phoenix am Ende dazwischen und er suchte fieberhaft die Augen seiner jungen Freundin. Ja, sie könnte seine verdammte Tochter sein. Wieso hörte man ihr überhaupt zu?!

„Er hatte die Chance, James Russel zu töten, aber hat es nicht getan.“


Sämtliche Gesichtszüge entgleisten dem gerade des Amtes enthobenen Rebellenoberhaupts.
Ein ungesagter Widerspruch lag ihm auf den Lippen, er war jedoch nur dazu in der Lage, sich für einen Moment der Leere hinzugeben, besser gesagt erlaubte er es sich. Mit glasigem Blick kehrte er ins Hier und Jetzt zurück.
Unendlich viele Beleidigungen hätte er loswerden können, doch nur ein erstickter Laut war zu vernehmen. Dass der hartgesottene Mann mit seiner Fassung rang, blieb nicht verborgen.
Es stimmte nicht. Es stimmte einfach nicht, was sie dort von sich gab. Sie hatten ihn doch aufgehalten, hatten sich ihm in den Weg gestellt, gerade als er beschlossen hatte, wie er seinen Vater am liebsten hätte umbringen wollen. Wie sollte dies seiner Einbildung entspringen? Wenn er sich doch nur entsinnen konnte, welcher Mutant ihm Einhalt geboten hatte, eine Berührung hatte genügt...

Die Ares war noch nicht fertig. Da war aber kein Platz mehr für ihren Nonsense, Phoenix schüttelte abweisend mit dem Kopf. Seine Hände hatten zu zittern begonnen und ein ungutes Gefühl staute sich in seiner Brust an.
„Ich habe nicht versagt.“, raunte er bestimmt, selbstüberzeugt. Er verstand nicht, wieso sie ihn in einen solchen Abgrund rissen. Er sah keinen Grund dafür, keine Anzeichen. Bemerkten sie denn nicht, dass sie ihm alles nahmen, woran er sich sein Leben lang geklammert hatte? Vielleicht hatte er seine Ziele in der Vergangenheit mehr und mehr vernachlässigt, das gab er gut und gerne zu, aber  so war er weiter von dem entfernt, was er sich am sehnlichsten wünschte.
Ell hatte sich ihm zugewandt.

„Phoenix, du hast nun Gelegenheit dich gegenüber der Anklage und dem Urteil zu äußern, wenn du Einwände hast.“


Ein irres Lachen bildete auf Irvines Gesicht.
„Wie großzügig, Schwester! Das klang für mich doch sehr endgültig!“,  spuckte er aus. Er war von der Festigkeit seiner Sprache überzeugt. Dass er desillusioniert wirkte und man ihn nur im Umkreis von 2 Metern verstanden hatte, drang nicht zu ihm durch.
Er rief sich ins Gedächtnis, wie man nochmal aufstand. Mit einer unwirschen Gestik stieß er den Stuhl von sich, ohne ihn anzufassen. Der Tisch rutschte ebenfalls quietschend ein Stück in die andere Richtung. Der Knoten in seiner Brust festigte sich. Dass er bisher noch nicht die Kontrolle über seine Fähigkeiten verloren hatte, lag bloß daran, dass die Droge mit der Zeit eine eher sedierende Wirkung auf ihn entwickelt hatte, anstatt der aufputschenden, die üblich war. Seine unterdrückte Wut äußerte sich nur in seiner unliebsamen Miene. Die Stirn gerunzelt und mit zusammen gezogenen Augenbrauen musterte er diejenigen, die ihn dazu verdammt hatten, aus diesem Albtraum nie wieder zu erwachen. Unter der Zornesfalte zwischen seine Augen wirkten die tiefroten Iren nahezu dämonisch.
„Bin ich somit entlassen? Ich sehe keinen Grund, den Damen und Herren, meinen Brüdern und Schwestern, Freunden und engsten Vertrauten weiterhin beizuwohnen.“
Sein Ton war von Bitterkeit geschwängert und er machte Anstalten sich an den anderen vorbei zu drängen.
Sie waren alle wahnsinnig geworden! Der 36jährige spürte, dass der Drang sie einfach alle in die Luft zu sprengen von ihm Besitz ergriff. Schnaubend glotzte er zu seiner Richterin. Mit einem Schnipser konnte er sie in der Luft zerreißen. Der Schmerz den er empfand, zeichnete sich deutlich in seiner finsteren Miene ab. Dass sie es sich überhaupt wagten abzuwiegen, ob er sie verraten hatte. Alles was er sich aufgebaut hatte, zerfiel vor seinen Augen zu Asche.
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyDo Aug 14, 2014 12:51 pm

Ellinore fasste sich zwischendurch mit einer Hand vor den Mund. Sie schloss die Lider und unterdrückte die aufkommenden Tränen. Der Mann, den sie vor Jahren kennen gelernt hatte, war nicht hier.
Irvine war nur ein Name. Phönix war endgültig zu einem Haufen Asche geworden und die Glut erloschen. Alles was diesen Mann voran trieb war Irrsinn und der nächste Kick. Als die Rebellin blinzelte und die roten Augen vom Schwächelnden sehen konnte, bebten ihre Lippen.
Sie begann zu weinen! Laut zu weinen!
Ein riesengroßer Schluchzer entwich der Frau. Ihre ganze Miene löste sich in einem runzligen, verworrenen etwas auf. Sie griff mit ihrer Hand in die Luft, zeigte schließlich mit bebenden Gliedmaßen auf den Verurteilten.
„Wie kannst du es wagen!?“, jammerte sie laut, verzerrt. Kaum einer konnte ihren Ausbruch nachvollziehen. Die Meisten blieben ratlos und verwundert. Einige zweifelten an den Nerven der Ares. Aber diese Menschen hatten nicht gesehen, was sie sehen konnte.
Die mentalen Kräfte und Körperfunktionen des Süchtigen waren so weit runter gefahren, dass es für Ell schon länger ein leichtes war seine Gedanken zu empfangen. Dieses Mal war es nicht einmal freiwillig geschehen. Das bildnis von ihr, zerfetzt, im rosa Nebel hatte sich unmittelbar aufgedrängt. Wenn auch ungewollt, war es wie eine unausgesprochene Drohung gewesen.
Entsetzt keuchte das weibliche Idol auf. Dann biss sie die Zähne zusammen. Sie schickte den Schwächelnden vorrübergehend ins Wachkoma. Ein lauter, zerberstender Tinnitus ertönte.
„Er hat noch Bloody Eye bei sich. Nimmt es ihm ab“, flüsterte die Blonde und wischte sich ihre Nase am linken Ärmel ab. Links reichte ihr ein Kollege ein Taschentuch. Irgendwo in der Menge drängte sich schließlich Liam durch, der die Rebellin in den Arm nahm. Kurz lehnte sich Ellinore gegen seine Brust. Dann wandte sich Ell wieder der Szene zu. Mehrere Kämpfer hatten den Paralysierten gepackt.
„Er bleibt nicht lange so“, erklärte die Ares mit bleicher Miene: „Ihr habt höchstens fünf Minuten. Länger nicht.“
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyDo Aug 14, 2014 6:59 pm

Sein Plan ging nicht so auf, wie er es sich erdacht hatte. Dabei stand er sich selber mehr in den Füßen, als irgendjemand anderes. Der Raum hatte sich angefangen zu drehen und sein Kreislauf schien abzusacken. Dehydritert und völlig dicht wie er war, war sein Versuch diesem Tribunal zu entkommen optisch so erbärmlich, dass es wohl jedem die Kehle zuschnürte.
Verfickte scheiße, so schwer konnte es doch nicht sein. Er griff haltsuchend nach irgendeiner Stuhllehne, versuchte sich zu sammeln. Den erhobenen Finger der Frau, die in seiner Vorstellung bereits das bekommen hatte, was sie seiner Meinung nach nur verdient hatte, lenkte sein Augenmerk wieder auf sich. Phoenix begriff nicht, was sich auf dem Podest abspielte, weshalb die Enttäuschung, Trauer und Wut greifbar wurde. Schon lange war er nicht mehr im Stande, Gefuhlsregungen wie diese zu deuten. Jetzt, wo die Anführerin aus Olymp sich ohne weiteres in seinem Hirn einnisten konnte, bekam er ungewollt eine Ahnung davon, wie es sich anfühlte. Es dämmerte ihm, dass die Gedankenleserin ihn mental überwältigt hatte und er konnte sich weiß Gott nich erklären wie.
"Raus.aus.meinem.Kopf!", bäumte er sich gegen ihre Fähigkeiten auf, seine Worte waren nicht mehr als ein Hauchen, seine spröden Lippen hatten sich kaum bewegt. Er wusste, sie hatte ihn gehört.
Leider brachte all dies gar nichts, als ein stechender Schmerz durch seinen Schädel fuhr, sengend wie eine glühende Klinge. Irgendwer packte ihn bei den Armen, fasste ihn an der Schulter. Dann umfing ihn wohlige Schwärze.
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyDo Aug 14, 2014 7:50 pm

Liam hatte aus der Ferne alles beobachtet. Für gewöhnlich tat er sich Veranstaltungen wie diese gar nicht an. Jetzt, wo Menschen aus allen Städten angereist waren, um diese halbjährlichen Ratssitzung nicht zu verpassen, hatte er sich ebenfalls her begeben. Auf den Wunsch seiner besten Freundin hin und weil er heute sogar als Allgemeinmediziner auf der Krankenstation rein garnichts zu tun hatte. Bis kurz vor Beendigung eröffnete sich ihm nicht der Beweggrund von Starfires Bitte, umso überraschter war er von ihrer Ansprache und ihrem plötzlichen Ausbruch.
Er kannte den Mann, den Sohn des Präsidenten, hatte ihn als gerechten, resoluten Rebellenanführer kennen gelernt. Nun war er nur ein Schatten seiner selbst, von Selbstmitleid zerfressen. Was der Rat beschlossen hatte, war lange überfällig gewesen. Viel bekam er auf der Krankenstation nicht mit, in den vergangen Monaten zumindest. Die Umstände hatten es nicht zugelassen, dass er Ell dazu überreden konnte, dass er sie auf Missionen begleitete. Febris Mücken hatten Olymp die Hölle heißgemacht und Liam war kaum hinterher gekommen, den mutierten Malariavirus den sie übertrugen, auch nur im Ansatz zu erfroschen.
Das was die kurzhaarige Frau ihm nach jeder Wiederkehr erzählt hatte, genügte aber definitiv. Früher hatte man Irvine außerdem zwingen müssen, Angelegenheiten ruhen zu lassen. Er war ständig auf den Beinen gewesen, hatte mit seine Präsenz und seinem Tatendrang sogar angefangen, jedem auf den Sack zu gehen. Zuletzt hatte er sich zwischen den Einsätzen und Einberufungen des Rats in seiner Bude verbarrikadiert, selten Besuch empfangen und die meiste Zeit hatte er mit irgendwelchem Lärm, ob Musik oder sonstigem, seine Nachbarn terrorisiert.
Nun sollte er sich dem Problemfall Irvine Russel annehmen.
Star hätte ihn ja wenigstens einweihen können, was sein Schicksal anbelangte. Bis heute hatte sich der Kerl nicht helfen lassen, dem Benett irgendwann die Motivation genommen, vorallem nachdem er zig Flüche und derbe Beleidigungen seitens Phoenix geerntet hatte.
Der Arzt schlängelte sich durch die Menge, murmelte hier und da eine obligatorische Entschuldigung. Mit einem Satz war er auf die Erhöhung gesprungen, auf der das Mikro stand. Obgleich er nicht nachvollziehen konnte, was Ellinores Gefühlsregung verursacht hatte, war er sofort bei ihr, zog die starke Frau in seine Arme. Sein 'Alles in Ordnung?', verkniff er sich. Er würde sich später danach erkundigen.
"Ich kümmer mich drum, keine Sorge.", meinte er nur knapp, drückte die Gleichaltrige kurzerhand an sich. Er bedachte sie mit einem eindringlichen, freundschaftlichem Blick, dann rief er den Typen ein paar Anweisungen zu, die den Drogenabhängigen davon bewahrt hatten, Bekanntschaft mit dem Boden zu machen. Man drückte ihm gleich mehrere Tütchen Bloody Eye in die Hand und mit einer raschen Berührungen sicherte er sie ab, dass Irvine noch eine Weile schlafen würde.
"Krankenstation.", seufzte er müde und ignorierte die Menschen, die immer noch wild Dinge brüllten, für oder gegen den Präsidentenspross.

In einem separiertem Bereich brachte man seinen neuen 'Patienten' unter. Er hatte noch keine genaue Ahnung, was er mit ihm anstellen würde. Seine Sucht konnte er nicht einfach so heilen, wie er es sonst zu tun pflegte. Sie lag tief verankert in seinem Gehirn, seine Rezeptoren verlangten nach der roten, staubigen Substanz. Er würde auch sehen, in wie weit er ihm beim Entzug helfen konnte. Und wollte...

Irvine hatte man mit diversen Ledergürteln zwangsfixiert, durch einen Zugang in seinem Arm floß klare Flüssigkeit in seinen Organismus. Liam hatte der Kochsalzlösung unter anderem einige Mililiter eines Präparates zugefügt, das er selber entwickelt hatte und das mutationsbedingte Eigenarten zum Teil unterdrückte. Sie konnten den Russel immerhin nicht ständig im künstlichen Koma halten, ebenso wenig riskieren, dass er ihnen die Bude einriss. Und das war trotz seines labilen Zustands nichts auszuschließen.
Der frühere Student blickte auf die Digitaluhr an der Wand. Ob Star sich hergenehmigen würde? Wenn sie das Elend auf ihn abladen wollte, sollte sie es ruhig tun, sie hatte genug am Hals.

Ein leises Stöhnen wehte durch den Raum, Liam schaute von seinen Unterlagen auf. Die letzte Stunde hatte er es vermieden, Irvine aus den Augen zu lassen.
"Wenn du jetzt schon so jammerst, dann werden wir ja einen Mordsspaß haben.", begrüßte er den Älteren freundlich und checkte seine Vitalzeichen. Phoenix Iren fokussierten sich sehr langsam.
Als er Liam erkannte, schien er ihn mit seinem Blick töten zu wollen.
"Ruhig Blut, du bist auf der Krankenstation. Erinnerst du dich? Du hast... sagen wir mal: die letzte Zeit ein wenig übertrieben. Und ich bin hier um dir zu helfen.", erklärte ihm der Mediziner, als würde er mit einem Fünfjährigen reden.
Irvine wollte nur eins wissen.
"Wo ist Starfire?", krächzte er.
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyDo Aug 14, 2014 9:27 pm

Sie war bis ins Mark erschüttert.

Irvine Russel war ihr Freund gewesen. Sie hatten einander mehrmals das Leben gerettet. Träume und Geheimnisse geteilt. Wenn ihr ein Kamerad durch den Krieg genommen wurde, tat das bekanntlich weh. Doch die Begegnung in der Festung war viel schlimmer gewesen. Für Ell war es eindeutig Verrat. Und diesen verurteilte sie aufs Höchste.
In einem kleinen Kämmerchen des Gebäudes tupfte sich die Telepatin auch jetzt noch ihre Tränen vom Gesicht. Ihre Nasennebenhöhlen waren geschwollen und meldeten vermehrten Schleimzufluss. So recht beruhigen konnte sie sich diesmal nicht. Auch nicht, nachdem weitere Freunde sich ihrer annahmen. Sie umarmten, gar liebevoll auf das Haupt küssten. Nichts konnte den Horror wieder gut machen, den sie eben verspürt hatte. Ihr war klar, dass Russel im Moment rot sah.

Im wahrsten Sinne des Wortes…

Er würde sie für alles verantwortlich machen, ihr versuchen jedes bisschen Schuld in die Schuhe zu schieben. Genugtuung für sein krankes, verseuchtes Ego. Es war erschreckend wie sich dieser Held binnen der letzten 18 Monate zum Schurken gemausert hatte.

„Wir können uns so eine Schwäche nicht leisten“, sagte sie mit aufgelöster Miene gegenüber John, der ihr gerade einen Krug Wasser reichte. „Die Menschen brauchen Jemanden zu dem sie aufsehen können. Mehr denn je.“
„Wir hätten ihn ins Exil schicken sollen“, bemerkte Lawliet von Hephaistos. Schon bei den Geheimtagungen war er der Meinung gewesen, dass Irvine wohlmöglich sogar exekutiert werden müsse. Zum Glück waren der Rest anderer Meinung gewesen. „Das Exil bedeutet seinen Tod“, entgegnete Starfire kritisch, gar etwas wütend: „Er könnte nirgends hin! Irgendetwas würde ihn töten. Bosviper, Riesenbiene, Skorpione… Agenten und Patrouillen der Alpha… was weiß ich… er mag ein Arschloch sein, aber das verdanken wir keinem Zufall. Er ist eben süchtig. Und wenn das aufhört… wenn er das in den Griff bekommen könnte… dann würde er aufwachen, wie aus einem bösen Traum. Davon bin ich überzeugt. Ich … ich glaube, dass er eigentlich…“
Die letzten Worte flüsterte sie. Sprach sie aus für sich selbst. Sie wollte Russel nicht aufgeben. Noch nicht. Das war sie ihm schuldig!
Erst gegen Abend kehrte sie in die Krankenstation ein. Wollte einen Anstandsbesuch machen.
Inzwischen war sie wieder die Alte. Hatte ihr blödsinniges Grinsen wie auch den ein oder anderen ernsten Blick drauf. „Hi, Liam“, sagte sie laut und deutlich, ehe sie zielstrebig auf Irvine zulief: „Hi, Junkie.“

Sie nahm einen der Hocker vom Pult und setzte sich damit direkt neben den Verwahrlosten. Sie konnte seine Abscheu und seinen Hass regelrecht spüren, aber diesmal war sie darauf vorbereitet. „Es ist mir egal was du sagst. Im Moment ist dein Hirn voller Scheisse. Ich musste das tun. Früher warst du einmal genauso – du wärst vielleicht sogar viel strenger vorgegangen. Loyalität. Integrität. Ich weiß wirklich nicht, ob ich dir jemals wieder in die Augen schauen kann, ohne dass in mir Übelkeit aufsteigt. Hast du es eigentlich schon bemerkt? Du trägst seit neuem Camouflage. Liam, gibst du mir einen Spiegel?“
Es war etwas schwieriger einen Spiegel zu organisieren, aber etwas später kehrte sie mit einem glatten, silbernen Blech zurück, auf welchem eigentlich Instrumente für Operationen gelegen hatten. Man erkannte genug von einem Selbst, wenn man auf die Oberfläche schaute.

„Ein Teil deiner Augen ist bereits rot. Es sieht aus wie eine Heterochromie…“
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyDo Aug 14, 2014 11:36 pm

Bis in die späten Abendstunden hatte Star sich nicht blicken lassen.
"Ihr beschissenes Glück..."
Phoenix hatte bereits nach zwei Stunden derart heftige Entzugserscheinungen gezeigt, dass er seinen Arzt entweder lautstark und aufs übelste beschimpfte, oder sich hin und her wand, als würde er bei lebendigem Leibe verbrennen. Liam hatte mit dem Gedanken gespielt, ihn einfach wieder ins Land der Träume zu befördern, jedoch hielt er das für äußerst unklug. Die ersten Stunden waren entscheidend, der Benett bekam nur so eine Ahnung davon, womit er zu tun hatte. Der Sohn des Präsidenten legte eine Abhängigkeit an den Tag, bei denen andere bereits den Verstand verloren hätten. Der Exalpha vermutete, dass seine Fähigkeit mitverantwortlich dafür waren, dass er es überhaupt bis hierhin geschafft hat, den Konsum überlebt hatte, ohne dass ihm das Gehirn geplatzt war und aus der Nase und den Ohren tropfte.
Er spritzte gerade Schmerzmittel in Beutel am Tropf, als seine beste Freundin sich unverkennbar ankündigte. Der Dunkelhaarige lächelte erschöpft.
"Komm zu mir, wenn du mit ihm fertig bist...", bat er sie, rieb sich das Gesicht und zog sich die paar Minuten zurück, die die Rebellenanführerin ihm schenkte, bis sie wieder nach ihm rief.
Sie hatten einiges zu besprechen. Seine Sorgen mal ausgelassen...
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyFr Aug 15, 2014 5:33 am

„Wenn du dich ein bisschen mehr entspannen würdest, wäre das Ganze gar nicht so schlimm.“, predigte der heilende Mutant ihm nun schon zum dritten Mal. Was sollte das bringen? Überall in seinem Körper explodierten seine Nerven vor Schmerz.
„Ich soll mich entspannen? Dann komm her und lutsch mir den Schwanz.“, entgegnete Irvine und irgendwie trat ein breites Grinsen in sein gequältes Gesicht. Liam sah ihn finster an, versuchte es jedenfalls. Der Russel konnte mit seinem Hundeblick nichts anfangen.
Er warf sich gegen die Gurte, die ihn ans Bett fesselten, versuchte die Verschlüsse mit seiner Vorstellungskraft zu lösen. Mittlerweile hatte der Telekinet noch mehr Kopfschmerzen durch seine kläglichen Versuche, gegen das verabreichte Präparat von Benett anzukämpfen. Der Mediziner hatte ihn darüber aufgeklärt, weshalb ihn seine Mutation im Stich ließ. So unbestechlich sein Können auch war, Liams Wissen brachte ihm einen großen Vorteil ein.
Der Arzt war an sein Bett getreten und beäugte seinen Patienten kritisch.
„Ja, ich wusste du überlegst es dir.“, keuchte Phoenix unter Anstrengung und man merkte Liam an, dass er sich ernsthaft fragte, wie der Ältere in seinem Zustand einen solch lasziven Blick hinbekam. Das einzige was der Stehende tat, war am Rädchen seines Tropfes drehen.
Augenblicklich hatte der Russel das Gefühl, es würde ihn zerreißen. Es  war gleichzeitig kalt und heiß, sein Blut schien zu sieden und zu gefrieren. Der Benett verschwand aus seinem Blickfeld, seine Augen rollten sich nach hinten. Wieder fiel er in tiefe Schwärze.

Viel zu laute Stimmen weckten ihn. Seine Schlaf-wachphasen kamen und gingen übergangslos. Er hatte bereits vergessen, was eben geschehen war. Die grellen Lichter an der Decke blendeten ihn ungemein und er versuchte sich schützend einen Arm vors Gesicht zu reißen. Sein Reaktionsvermögen war so langsam, dass er den Besuch erst realisierte, als er neben ihm Platz genommen hatte.
Nach fünf Minuten stellte er fest, dass er die Frau kannte.
„Starfire.“, kam hohl. Er hatte plötzlich das Bedürfnis, sich zu erbrechen.
Das Gesagte sickerte nach und nach zu seinem Hirn, das gerade wahrhaftig bis zum Rand mit Scheiße gefüllt war, durch.
„Was?“
Hatte er was schlimmes getan? Warum war er gleich nochmal hier?
Sie hielt ihm einen Spiegel vor die Nase. Der Mann der ihm entgegen starrte wirkte verbraucht, älter als er war und Phoenix fragte die halb Kahlrasierte, was sie meinte.
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyFr Aug 15, 2014 11:25 am

Starfire konnte nicht glauben, was Phönix da von sich gab. Es war weitaus mehr als Hohn, oder eine Frechheit. Für sie war es, als wäre Narziss in den See gestürzt. Die plötzliche Veränderung des Süchtigen konnte sie nicht recht einordnen. Eigentlich rechnete sie sogar damit, dass er sie schlichtweg verarschen wollte. Nichtsdestotrotz schaute sie dem gebrochenen Mann ins Gesicht. Ruhig hauchte die Frau: „Sieh hin. Deine Iris wird rot. Bleibende Schäden von Bloody Eye Langzeitkonsumenten. Du sitzt richtig tief in der Scheisse... Aber es ist noch nicht zu spät. Es ist nie zu spät. Die größte Katastrophe ist das Vergessen. Und nach jeder Eiszeit kommt die Sintflut. Es wird hart werden... aber wohl möglich... kriegen wir dich wieder fit.“

Nach diesen Worten wandte sie sich ab und setzte sich mit Liam etwas weiter ab. Leise tuschelten sie. „Es tut mir Leid, aber das ging nicht anders. Du bist doch der einzige richtige Arzt in Olymp. Außerdem vertraue ich dir. Ich will ja keine Wunderheilung, sondern dass du dein Bestes gibst. Du musst dich auch an die guten Zeiten erinnern. Er war ein lieber Kerl. Aber damit eins klar ist... sollte ich so enden, dann wende bitte postnatale Abtreibung an!“
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyFr Aug 15, 2014 12:00 pm

"Damn, so scheiße siehts doch garnicht aus!", gab Phoenix stumpfsinnig von sich, nachdem Star ihn aufgeklärt hatte. Wieso drückte sie sich gleich so kryptisch aus?
"Eiszeit? Die letzte Eiszeit ist etliche Jahrhunderte her."
Herzlichen Glückwunsch, sein Hirn konnte Informationen wiedergeben, die ihm nicht annähernd vom Nutzen waren. Mit 'Bloody Eye' konnte er auch was anfangen. Irgendwas in ihm schrie verzweifelt auf und ein Schatten legte sich über sein Gesicht. Er versank kurzerhand in Überlegungen.

Liam hatte auf dem Gang gewartet, die Hälfte von dem mitbekommen, was Ell dem armen Kerl gesagt hatte. Ja, trotz allem hatte der Jüngere Mitleid für Phoenix übrig.
Ein Nicken zeigte der Rebellenanführerin, dass er ihr zugehört hatte. Ein Lächeln konnte er gerade nicht erzwingen.
"Ich weiß, ich weiß... Gott, wir hätten früher was unternehmen sollen. Du bist dir im Klaren, dass der Typ vermutlich nie wieder der Selbe sein wird? Wie du vielleicht bemerkt hast, steht er völlig neben sich. Und leider befürchte ich, dass das nicht die Metaboliten seines Stoffs verursachen. Du hättest ihn eben erleben sollen, Ell. Er war einfach jemand anderes, jemand der sich seiner Schuld bewusst war, dem es aber am Arsch vorbei ging."
Irvine würde ihm noch Spaß einbringen.
"Ich bin mir noch nicht hundertpro sicher, aber wenn er nur eine Persönlichkeitsstörung davon trägt, dann kommt er noch glimpflich davon."
Er hatte sich bereits einige Artikel zurecht gelegt, in den Datenbanken Ausschnitte aus Büchern durchforstet, die ihn weiter bringen würde. Er war schließlich kein Psychiater... Aber bekanntermaßen lernte er sehr schnell, quasi über Nacht.
"Mal was anderes, was war da vorhin los? Klar, er war ein lieber Kerl, aber hab ich da irgendwas nicht mitbekommen?", sprach er behutsam auf Ellinores Gefühlsausbruch an. Der Ausdruck der Sorge schien in Liams Visage festzufrieren.
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BeitragThema: Re: Die Festung   Die Festung EmptyFr Aug 15, 2014 11:27 pm

„Es war nicht gut so die Kontrolle zu verlieren, ich weiß“, räumte Star sofort ein und fühlte sich ertappt. Sie schämte sich sichtlich für ihre Schwäche und verfluchte sich darüber hinaus. Aber die Vision hatte sie wie ein ganzer Meteorritenschauer erschlagen.
Eigentlich wollte sie Liam nicht sagen, was wirklich passiert war. Der Benett würde es ganz und gar nicht gut aufnehmen, das war sicher. Aber nun eine Lüge herzuleiten und auszuklügeln war der Rebellin nach solch einem Tag viel zu anstrengend. Früher oder später bekäme es der Arzt ja ohnehin irgendwie raus...
„Er hat sich gar nicht mehr im Griff“, begann die Ares mit angeschlagener, rauer Stimme. Es war ihre Vorstufe zum weinerlich werden, aber so weit kam es zum Glück nicht. Sie beherrschte sich mit aller Mühe: „Phönix hat daran gedacht mich umzubringen. So richtig, wahrhaftig. Er wollte es mit einer Explosion machen. Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht ob es eine bloße Fantasie war, oder ob sein Versuch gescheitert ist.“

Ellinore sah wie die Farbe aus dem Gesicht Liams wich.
„Aber das bleibt geheim. Hörst du?! Wenn der Rest davon erfährt, werden sie Russel augenblicklich exekutieren. Ist dir das klar?! Das darf diese vier Wände nicht verlassen. Außerdem ist ja nichts weiter passiert...“
Natürlich wusste Ell, dass diese Worte leichtsinnig klangen. Doch sie konnte nichts daran ändern. Für sie war es wichtig dem verlorenen Sohn nochmal eine Chance zu geben. Sie versuchte wie sonst auch alle zu retten. Aber ob es diesmal klappen würde, war fraglich.
„Verzeih mir, Liam-Baby. Ich schwöre, sobald du einen Tag frei hast kaufe ich dir was du willst. Ich würde dir sogar erlauben irgendwas Perverses zu machen. Du weißt schon, so wie Roy, der darauf steht Frauenbikinis zu tragen. Jetzt lach doch wenigstens ein bisschen mit mir. Es ist alles so trostlos und grau, da können wir wenigstens ein paar schmutzige Witze reißen, bevor uns der Himmel endgültig auf den Kopf fällt...“
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