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 Die Kerker

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Sawyer

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BeitragThema: Die Kerker   Die Kerker EmptyMo Sep 09, 2013 12:34 am

Alles Unholde und Unruhestifter werden in die Kerker gebracht. Es mutet genau so mitterlalterlich an wie es klingt. Tief unter der Erde gibt es eine Hand voll kaltnasser Zellen mit dicken Gitterstäben.
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BeitragThema: Re: Die Kerker   Die Kerker EmptyMo Sep 09, 2013 1:04 am

cf: Fort Vegas

Als Sawyer erwachte war es arschkalt, sein Schädel fühlte sich so an, als würde sich sein Hirn soeben einen Weg aus seinen Ohren und seiner Nase suchen und nach draußen quellen. Seine Erinnerungen an das Geschehene kehrten relativ rasch zurück. Er hatte dem dürren Drogendealer versucht den Arsch zu retten, dabei seine Prinzipien über den Haufen geworfen und den Staat verraten und seine letzte Hoffnung hatte ihm dann derart in die Fresse getreten, dass er froh sein konnte noch alle Zähne im Maul zu haben. Alles was völlig aus dem Ruder gelaufen, allem Anschein nach hatten die Widerstandskämpfer ihn auch noch verschleppt. Schmatzend rollte sich Nate auf den Rücken, anmutig wie ein gestrandeter Wal und stöhnte schmerzerfüllt auf. Ganz langsam schaffte er es sich aufzusetzen. Sein Mund war trocken und schmeckte metallig und er war zur Hälfte durchnässt. Das lag wohl daran, dass sie ihn hier unten einfach in eine Pfütze geworfen hatten. Er konnte sich schon denken wo er war, zwar nicht genau, aber der desolate Zustand dieser 'Zelle' verwies auf irgendeinen Rebellenverschlag unter dem Erdboden. Durch die Decke tropfte es an einigen Stellen und das einzige Licht spendete eine flackernde Neonlichtfackel im Gang vor den Gittern.
„Ich bin gefickt. Unnormal gefickt!“, ging es dem Soldaten durch den Kopf und sein schiefes Auflachen zerstörte ihm fast das Gehör, so unnatürlich laut hallte es in dem Verließ wider.
Mit dem Resultat seines Handelns war er nicht zufrieden. Ein Arschtritt seiner Arbeitsgeber hätte gereicht. Selbstverständlich hatte er in seiner Ausbildung mehr als genug Vorbereitung für solche Szenarien wie diese genossen. Es würde wahrscheinlich nicht mehr lange dauern, bis er nun wie der Schnibli ursprünglich zu einem Verhör geschleppt werden würde. Er konnte sich aber keinen Reim darauf machen, was sie von ihm wollten. Irgendeinen Grund musste es ja haben, dass sie ihn mitgeschleift hatten.
Seine innere Uhr ließ ihn nicht im Stich. Alsbald ertönten schwere Schritte im Gang draußen und nach einigen Sekunden scharrte die Gittertür zu seiner Zelle ohrenbetäubend auf. Als Sawyer hochgerissen wurde, verlor er fast wieder das Bewusstsein. Er fühlte sich wie eine zerfledderte Marionette, seine Nackenwirbel schienen nicht mehr richtig positioniert zu sein, denn egal wie er den Kopf drehte, der Schmerz brannte ihm fast die Augen aus.
Wie bereits erwartet wurde er in einen offensichtlichen Verhörraum eskortiert in dem lediglich eine umfunktionierter Zahnarztstuhl stand, an dem er geradezu festgenagelt wurde. Da ihm ein Scheinwerfer gegenüber an der Wand volles Rohr in die Fresse strahlte, erkannte er nicht, wer eintrat, nur dass es sich um mehrere Personen handelte.
„Mit wem habe ich die Ehre?“, dachte er angespannt und versuchte sich halbwegs gerade aufzurichten, ohne den Kopf zu bewegen. Er musste so lächerlich aussehen, wie er in diesem Stuhl hing. Die dämlichen Wichser hätten ihm wenigstens was gegen die Schmerzen geben können...
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BeitragThema: Re: Die Kerker   Die Kerker EmptyMo Sep 09, 2013 7:09 am

CF: Die Festung


Leise stapfte die Widersacherin der Regierung durch die Gänge. Sie erschien am Ende des Ganges wie ein Schatten und erst der schwache Lichtschein einiger Lampen nahe der Zellen ließ schemenhafte Farben und Umrisse zu. Der Geruch der feuchten Wände und die kühle Temperatur ließ Ellinore Gänsehaut verspüren. An der Oberfläche der verborgenen Stadt, sprich in der ersten Ebene war es noch warm, aber in den tieferen Anlagen war es stets mäßig warm, wenn nicht sogar eisig. Das lag mitunter an der besonderen Isolierung. Man konnte sich kaum vorstellen, dass oberhalb die heiße Zone lauerte. Nun zog sich Ell jedoch noch einen Pullover über, der ihr seltsam anmutete, da sie vorher bauchfrei herum gelaufen war und ihre Brust nur ein roter Sport BH verdeckt hatte. Die weite, befleckte Arbeiterhose, die sie trug, saß ihr locker auf den Hüften. Ellinore war seit jeher eine schlanke, drahtige Person gewesen. Ihre Kampftechnik war natürlich dennoch nicht zu verachten, wie Nathan schon am eigenen Leib hatte erfahren müssen.

Laut, knarzend, packte Ell einen Holzstuhl und zog ihn hinter sich scharrend über den Boden. Dann setzte sie sich vor die Gefängniszelle Sawyers. Breitbeinig hockte sie auf der Sitzgelegenheit, während sie ihre Arme über der Lehne verschränkte. „He. Dornröschen“, wisperte ihre Stimme verraucht, abgebrochen: „Man. Du siehst so scheisse aus. Das kannst du mir glauben.“ Ell lachte noch nicht einmal. Sie zündete endlich eine Öllampe neben sich an um für richtiges Licht zu sorgen. Furchtlos blickte sie dem kybernetisch angepassten Kerl entgegen und rümpfte leicht die Nase. Erst schwieg sie, wartete, bis sich der Gefangene aufgerichtet hatte und ihr entgegen blickte. Dann scharrte sie mit ihren Halbstiefeln laut über den nassen Boden. „Ich bin hier um mit dir zu schwatzen. 'N bisschen. Mich würde es brennend interessieren... ob du den Feueralarm ausgelöst hast. Ich unterstelle dir das jetzt einfach mal, denn ich denke du wolltest Booga helfen. Und jetzt stellt sich die alles entscheidende Frage... willst du die rote Pille, oder die blaue? Du könntest aufwachen, oder du schläfst weiter, als wäre niemals etwas geschehen!“

Verflucht nochmal, sie mochte den Film. Natürlich nur den ersten Teil.
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BeitragThema: Re: Die Kerker   Die Kerker EmptyMo Sep 09, 2013 7:48 am

Ehe Sawyer irgendetwas zu seiner Verteidigung beipflichetete schwieg er eine ganze Weile schließlich wusste er nicht, dass seine Überlegungen von der Gedankenleserin mitgehorcht wurden. Er würde nicht lügen, davon hatte er nichts. Auch wenn er bisher noch nicht entschlossen hatte, ob er stolz darauf sein konnte, was er verbockt hatte. Er brauchte nicht großartig was zu erkennen, um zu wissen, wer ihn da besuchte. Da die Kehle des Mannes trockener war als Wüstensand räusperte er sich, bevor er anfing zu antworten:“Herzlichsten Dank, ich glaub für meine plattgetretene Hackfresse bist zu verantwortlich, keine Beschwerden bitte.“, sagte er mit rauer Stimme und verzog keine Miene „Ja, ich habe den Feueralarm ausgelöst.“
Mehr brachte er nicht heraus. Die Schlussfolgerung dass er es für den Schnibli getan hatte war für ihn schlicht und ergreifend logisch und er hatte keine Lust seinen Verrat vor der Rebellin breitzutreten. Ihre Anspielung auf den Film Matrix verstand er natürlich, woher sie ihn wohl kannte? Wahrscheinlich waren einige Outcasts fortschrittlicher als er vermutete.
„Und wenn ich die blaue Pille wähle, willst du mich erleuchten und dann öffnest du mir die Augen und ich lebe in der realen Welt? Hier oder so? Also geil siehts hier nicht aus. Würde mich sowieso mal interessieren, wo ich bin.“
Für gewöhnlich redete er nicht so herablassend, da der Gefangene sich allerdings den Arsch abfror, erbärmlichen Hunger hatte und dazu 'nen Schädel hatte wie nach einer Jägermeisterinfusion und anschließendem Wettsaufen mit irgendeinem Ivan Ivanovitsch Ivanowski, wirkte er etwas ungestimmt. Worauf wollte das Weibsbild überhaupt heraus? Er erwartete keine bessere Behandlung, weil er Stanley versucht hatte den Kopf zu retten. Da er allerdings nur die Maßstäbe der Alphas kannte, hatte er sowieso damit gerechnet, dass sie ihn hier untern verhungern ließen. Zwar wurde man von der Oberschicht ausgenommen und verhört, das war bekannt, aber nur um an Informationen zu kommen. Ein Mal abgestempelt gab es keine Ausflüchte. Man wurde für immer weggesperrt oder abgeknallt. Und was erhofften sich die Widerstandskämpfer von ihm schon für Informationen?
Sawyer versuchte Starfire eisern entgegen zu starren, scheiterte aber kläglich, weil ihmdazu mitlerweile die Kraft verlassen hatte. Er hatte ja eh nichts zu verlieren. Mühselig stützte er sich gegen die nächste Wand und versuchte dann so entspannt wie möglich auszusehen. Tatsächlich war die neue Position wesentlich gemütlicher.
„Sonst noch was?“, fragte er geschäftig, gerade so, als hätte er gleich einen besonders wichtigen Termin wahrzunehmen. Ein kurzer sehnsüchtiger Blick glitt zu Ells Öllampe. Jetzt son Feuer wäre echt was feines. Durchsickerte Klamotten würdens auch tun. Oder endlich mal ein beschissener Schluck zu trinken. Seine Laune befand sich am Tiefpunkt. Er wusste, warum er bei der Fasterei der Kevinisten nicht teilnahm.
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BeitragThema: Re: Die Kerker   Die Kerker EmptyMo Sep 09, 2013 8:27 am

Die tatkräftige Amazone brauchte kein Kreuzverhör. Keine Informationen, kein Wahrheitsserum. Sie wollte Sawyer die Augen öffnen und ihn von seiner Scheinwelt los lösen. „Ganz genau. Ich würde dir zeigen, in was für einer korrupten Scheisswelt du gerade hockst. Eine Gesellschaft, in der Kinder bis zum Greisenalter kein Tageslicht sehen sollen, weil sie für das obere, dekadente Gesocks arbeiten müssen und auch noch einen Scheingott anpreisen. Ganz recht, du bist nämlich in einer verfluchten Zelle! Und wenn ich daran denke, was ihr Booga und den anderen angetan habt, hast du finde ich keinen Grund dich zu beschweren!“
Die letzten Worte waren zunehmend aggressiv. Zorn sprach aus ihrer Stimme und auch die Augen der Wüstenblume versprühten regelrecht Funken der Emotion. Durch die Gedanken von Stanley hatte Ellinore alles selbst mit ansehen können. Diese schiere Verzweiflung, diese Todesangst, die alle in jenem Moment empfunden hatten…
Und doch war Nathan hier. Und er war nicht tot. Ellinore war trotz ihrer Antipathie dennoch jedes Mal bereit den Menschen noch eine Chance zu geben. Und in der Vergangenheit hatte sich das mehrmals schon bezahlt gemacht. Ihr Gefühl sagte, dass es bei Sawyer genauso sein könnte.
Ell erhob sich von ihrem Stuhl und trat relativ nah an die Gefängnisstäbe heran. Sie blickte zum inzwischen geschwächten Mann hinab. Neben ihrer Wut zeigte sich nun Trauer, gar Mitleid in ihrem Gesicht.
Dann schüttelte die Ares langsam, ungläubig ihren Kopf: „Denkst du das ist FAIR? Irgendwelche Kinder im Morast verrecken zu lassen, bloß, weil sie genetisch nicht perfekt sind? Oder sie müssen verhungern, weil der Bürgermeister sich mit seinem Gänsekiel nochmal Leere im Magen verschafft, um den nächsten Braten zu speisen. Und du denkst wahrscheinlich immer noch, dass der Sklavenmarkt in York bloß dem Willen Kevins entspricht? Wie?“
Natürlich war es nicht so. Das wusste Ell. Aber sie wollte West unbedingt aus der Reserve locken.
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BeitragThema: Re: Die Kerker   Die Kerker EmptyMo Sep 09, 2013 9:00 am

Schlapp hob Sawyer eine Hand und machte eine ablehnende Geste, so als würde er irgendwas imaginäres in der Luft wegwischen. In seinem Gesicht spiegelte sich Ablehnung und Missmut wider.
"Einen Scheiss habe ich getan!", entgegnete er dann entnervt. Es störte ihn nicht nur, was Starfire ihm vorwarf, sondern genau genommen, dass man es ihm nicht vorwerfen konnte. Sein Hirn war zermatert von der allgegenwärtigen Konditionierung und inzwischen wusste er schlichtweg nicht mehr, wer hier der Verbrecher war. Das Mitleid in Starfires Visage trug einen weiteren Anteil dazu bei, dass Nate sich reichlich verarscht vorkam.
"Nein.", brummte Sawyer bloß durch zusammengepresste Lippen, als die Ares ihre Ansprache beendet hatte. Gott, war er hier bei einer Sprachtherapie oder was? Die Frau packte Sawyers Vewirrung am Schopf und wühlte in seinem Hirn rum, kramte alles hervor was den Soldaten die letzten Tage beschäftigt hatte und einen gewissen Moment kam ihm definitiv der nicht ernst zunehmende Einfall, die Blonde könne Gedanken lesen.
"Was willst du von mir?", ranzte der West daraufhin wie ein ertapptes Kind beim Keksestehlen.
Er war viel zu kaputt, um sich jetzt mit so einem Mist auseinander zu setzen, ganz unabhängig davon, dass er sich das als Elitekämpfer der Oberschicht nicht leisten durfte.
Sawyer war nur ein einziges Mal kurz in einem Arbeiterlager gewesen, er konnte sich nicht erinnern wieso. Ebenso hatte er verdrängt, was er dort alles mit ansehen musste. Er war in der Ausbildung gewesen und hatte sich versucht damit abzufinden, dass er Ähnliches fortan immer ertragen musste. Und wenn man ihm jetzt auch noch mit dem großen Kevin kam, war sowieso alles vorbei. Seine Eltern hatten ihm diesen selten dämlichen Glauben, und alle anderen wohlgemerkt auch, geradezu verboten. Nur das Notwendigste zur Eingliederung in die Gesellschaft hatte er gelernt. Bei der Ungerechtigkeit der er tagtäglich zusehen musste, konnte doch nur jeder den Glauben verlieren. Das hatte er unterdessen für sich festgestellt, aber gewiss für sich behalten.
"Erzähl mir bitte nichts von Korruption.", verteidigte sich der Eingesperrte schlicht und brillierte ab diesem Moment mit Zurückhaltung. Man sah ihm die Kapitulation im leidigen Mienenspiel an.
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BeitragThema: Re: Die Kerker   Die Kerker EmptyMo Sep 09, 2013 9:31 am

„Wieso nicht? Weil dieses eine Wort ungefähr den Kern der Gesellschaft wieder spiegelt, oder weil du zu feige bist?“
Ellinore sah ganz genau wie Sawyer langsam aber sicher vollkommen nachgab. Er war nicht in der Lage das System, in dem er lebte, zu verteidigen. Je mehr Ell fragte und nachforschte, umso mehr stellte sich ihr allmählig die Frage, wieso Nathan nicht schon längst ein Bund oder Rebellen Aktivist geworden war. Das, was ihn noch hielt, erschien ihr selbst nämlich als bedeutungslos und unwichtig. Vielleicht war es wirklich Faulheit, Trotz oder aus Angst. Er kannte die andere Seite noch nicht, die der Rebellen.
Er hatte schon gegen sie innerhalb von Panthera gekämpft, zahlreiche auch getötet, aber mehr als zwei Worte Unterhaltung war mit Sicherheit eine seltene Ausnahme gewesen.
„Ich will, dass du nachdenkst! Hör auf in deinen Tag hinein zu leben und eine Marionette zu sein! Kannst du nachts überhaupt noch schlafen, wenn du dir klar machst was da draußen passiert? Hast du überhaupt schon mal die Zustände der Sklavenmärkte und Arbeitslager gesehen? Es gibt keine Gerechtigkeit, wenn man einfach die Augen schließt und darüber hinweg sieht!“
Erneut tobte die Stimme von Ell, aber dann schwieg sie einen längeren Moment. Ernst starrte die Anführerin den Fremden an. Sie konnte ihn nicht zwingen die Seiten zu wechseln, aber sie wollte ihm die Wahl lassen. Er sollte die Option wahrnehmen. Verstehen, warum die Rebellen so aktiv waren wie nie zuvor.
Die nächsten Worte, die Ell sagte sprach sie mit fester Stimme aus. Dabei jedoch so langsam und durchdringend wie nur möglich.
„In zwei Tagen bist du wieder ein freier Mann, Nathan West. Wir werden dich freilassen. Du wirst zurück nach Hause gehen und deinem Arbeitgeber Bericht erstatten. Du wirst natürlich weiter arbeiten, wie immer zuvor. Mit einem Unterschied. Dieses Mal isst du dein Müsli, wissentlich, dass irgendwelche Minderjährigen durch die schäbigen Zuchtanlagen in die Rohre klettern, damit dein Getreide wachsen kann. Und auf deiner Arbeit, da wirst du die Menschen anders ansehen. Denn du weißt, der Kumpel mit dem du Mittwoch abends immer einen trinken gehst, hat in seiner Akte einen ganzen Massenmord an Kindern stehen, weil sie einen Gendefekt hatten, der sich nicht nach euren falschen Schönheitsidealen richtet. Und am Abend, wenn du in die Badewanne steigst, seifst du dich mit der super Seife ein, die ironischerweise aus Menschenfett hergestellt wird – denn was ist besser als Menschenfett auf der eigenen Haut? Nichts, es ist außerdem eine gute Wiederverwertung für die ganzen Kadaver, die sonst ja sowieso in der Verbrennungsanlage landen. Ist das genug, Mr. West? Oder ist es wirklich nötig, dass ich noch weiter auspacke? Ich jedenfalls hatte den Mut jeder einzelnen Person, die ich ins Jenseits befördert habe in die Augen zu sehen. Wie sieht es da mit ihnen aus, Mr. West? Es war mal was anderes, das mit Stanley, nicht wahr? Es war nicht so einfach ihm die Spritze zu setzen. Es ist schöner, wenn es Jemand anders macht. Nicht? Und jetzt glotz mich nicht so dämlich an, denn du bist trotzdem das Stück scheisse, welches mit den anderen am Strang zieht! Nichts zu tun und tatenlos zuzusehen ist genau das gleiche wie den Hebel selber zu betätigen, Freundchen!“
Es ertönten Geräusche im Hintergrund. Starfire schaute zur Seite. Eine stark pigmentierte Frau erschien. Ihre Haut war voll mit Reptil artigen Schüppchen. Eine Mutantin wie sie im Buche stand, ein Zeichen der Zeit. Es handelte sich um Elise aus dem Lazarett und neben ihm stand Boris, ein feister Russe. Er trug das Tablett mit dem Essen in der Hand.
Die Zwei würden sich um den Häftling kümmern.
„Stören wir?“
„Nein, ich habe ihm gesagt, was ich zu sagen hatte!“, meinte Starfire, etwas hektisch und räumte den Stuhl von sich bei Seite: „Elise, wenn der Typ dir zu Nahe kommt, grill ihn nicht ganz so doll, er hat kybernetische Körperteile und könnte an einem zu großem Schock sterben.“
„Okay, Ell.“
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BeitragThema: Re: Die Kerker   Die Kerker EmptyMo Sep 09, 2013 10:14 am

Sawyer hatte das Haupt gesenkt, insofern das noch möglich gewesen war und starrte zu Boden. Während die Rebellenanführerin über ihn richtete, gab er keinen Mucks von sich. Sein Magen krampfte sich zusammen und er war sich sicher, hätte er zuvor Nahrung aufgenommen, dann hätte sie spätestens jetzt ihren Weg nach draußen gefunden. Da saß er nun auf seinem Schafott und ließ es über sich ergehen. Je länger die Kahlgeschorene sprach, desto schlechter fühlte er sich. Er hatte das verdient, dass hatte er in der kurzen Zeit begriffen. Starfire hatte seinen Wunden Punkt getroffen und bohrte darin rum. Und das schlimmste an der Sache war, dass sein Gehirn nachgab. Schlimm würde es jedenfalls werden, wenn sie ihn wahrhaftig zurückkehren lassen würden. Er konnte der Situation lächerlicherweise nur Verständnis entgegenbringen, er war nicht sauer oder beleidigt, er resignierte und fragte sich nur ganz kurz, wie er sich im Vergleich schlug. Er fühlte sich schwach, das alles sollte eigentlich an ihm Abprallen. Dass aus dieser Schwäche Stärke erwachsen sollte, das kapierte er in dem Moment nicht. Sein Gegenüber natürlich schon. Bevor er sich die Blöße gab, Ellinore darum zu bitten, doch endlich den Mund zu halten, hörte sie auf zu reden. Sie war gnadenlos gewesen. Das Kopfkino, dass sie ausgelöst hatte, war nicht besonders angenehm oder schön. Sie hatte hervorgeholt, was Sawyer hinter Schloss und Riegel in seinem Gehirn weggesperrt hatte.
Er blickte drein wie ein getretener Hund, in Wahrheit wäre ihm jede Prügel lieber gewesen. Er fühlte sich so wertlos wie noch nie zuvor. Selbst die Tatsache, dass er begonnen hatte umzudenken, schon länger, langsam aber sicher, erhellte seine Stimmung nicht. Seine Zuversicht hatte sich verdünnisiert. Mit wachsendem Ekel dachte er an die vergangenen Tage, an McKenna und Wilson, an die grauenhaften Szenen in Fort Vegas. Starfire wusste schon längst, dass sie den Mann verbal gebrochen hatte, doch ganz offensichtlich wollte er es nicht zur Schau stellen. Wie zu Eis erstarrt verharrte er in seiner Position und die einzigen Bewegungen gingen von den herantretenden Gestalten aus. Keinen der Anwesenden würdigte er eines Blickes. Der Typ mit dem russischen Akzent erkundigte sich, ob er sich zu fein wäre, sich mit ihresgleichen abzugeben. Da er nicht Antwortete, erfuhr er umgehend, was Starfire beim Aufstehen mit 'grill ihn nicht so doll' gemeint hatte. Der Geruch von Nahrung ließ ihn schließlich doch aufblicken. Er durfte sich noch weitere Kommentare anhören, behielt aber sämtliche Resonanz für sich. Er hing mit seinen Gedanken woanders, unschöne Bilder spielten sich vor seinem inneren Auge ab. Wie unglaublich ihn der Tumult vor seiner Zelle nun störte, jetzt schätzte er die vorhergegangene Isolation, als sie ihn einfach in Frieden gelassen hatten. In diesem klammen Verschlag mit der einladenden Pfütze in der Mitte. Er befürchtete in Selbstmitleid zu zerfließen und veränderte seine Haltung. Mit fahrigen Bewegungen schaffte er es aufzustehen und tigerte in dem kleinen Raum umher. Sie würden ihn nicht freilassen, oder? Das war doch ein Witz gewesen. Man hatte ihm jetzt einen Floh ins Ohr gesetzt, der sich jetzt als Fleischfressende Wanze entpuppte und sich durch seine Hirnmasse fraß. Genau so fühlte sich der Elitesoldat.
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BeitragThema: Re: Die Kerker   Die Kerker EmptyMo Sep 09, 2013 10:34 am

Die Zelle blieb vorerst Sawyers Unterschlupf für die nächsten 24 Stunden. Man kümmerte sich um seinen Körper, ließ ihm medizinische Hilfe zukommen. Sie päppelten ihn hoch und fütterten den Alpha durch. Natürlich waren die Rationen nicht so gut wie in New Vegas, aber das Essen war reichhaltig an Vitaminen, Kohlenhydraten und Fetten. Das würde reichen um ihn wieder auf die Beine zu bekommen. Am Abend des zweiten Tages, kam schließlich Starfire zurück und trat dem gebrochenen Mann entgegen. Neben sich standen zwei Ärzte mit einem Tablett und einer Spritze. „Es ist nicht das, was du vielleicht denkst“, versicherte sie dem West in ruhigem Ton. Dann trat sie in die Zelle ein. Vorbereitet auf alles was kommen würde – vor allem auf Widerstand.
Auch, wenn Nathan geläutert war, handelte es sich bei ihm um einen gefährlichen Soldaten.
„Wir müssen dich betäuben“, erklärte die Legende der Wüste: „Du könntest dir den Weg zu uns sonst auf unbestimmte Weise merken. Wir haben so etwas schon einmal erlebt. Darum ist es besser du hälst ein Nickerchen, während der Fahrt. Setz dich und mach deinen Arm frei. Besser du entspannst dich dabei, sonst müssen wir dich natürlich mit Gewalt dazu zwingen.“
Das Mittel wurde ordnungsgemäß injeziert. Starfire setzte sich neben Sawyer und wartete ab. Sie sah zu wie er die Augen schloss und in sich zusammen sackte. „Okay, packt ihn ein“, sagte Ell und schaffte den durchaus schweren Mann auf eine Liege.
Sie beförderten ihn durch die ganze Anlage, bis sie bei den Tunneln ankamen.
Dort verfrachtete man den Ruhenden in ein Panzerfahrzeug.
Ellinore fuhr persönlich mit um die Sicherheit von Nathan sicher zu stellen. Während sie ihn so betrachtete, musste Ell an all die Opfer der letzten 10 Jahre nachdenken. Wie viele Menschen dachten wie er? Gab es viele, die darauf warteten geweckt zu werden? Oder hielten sie alle bewusst Winterschlaf und wollten nicht gestört werden?
Was auch immer der Fall war… es wurden Menschen wie Nathan benötigt um die entscheidende Wende zu bringen. Sie brauchten Verbündete aus den ersten Reihen der Alphas und Betas. Sonst würden sie versagen.
Das Fahrzeug hielt an. Starfire packte den Ruhenden und legte ihn unter die schattigen Ruinen der zerstörten Vorstadt. Sie befanden sich in der Nähe von Colorado Springs. Der Alpha würde mit Sicherheit zurück finden – auch wenn es ein langer Fußmarsch war…
Die Rebellen machten sich auf den Rückweg. Es würde eine lange Heimreise werden…

Ende an dieser Stelle.
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